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Radsport Täve lässt herzlich grüßen

Mit einer Geburtstagsfeier ist Stendals Radsportlegende Günther Nahrstedt überrascht worden. Sein Freund Täve hat Grüße ausrichten lassen.

11.10.2019, 23:01

Stendal l Die Überraschung ist gelungen. Zum 90. Geburtstag ist Stendals Radsportlegende Günther Nahrstedt zu einer Feierstunde im Sportmuseum empfangen worden. „Da habt ihr ja was Tolles organisiert“, so der Jubilar zu den langjährigen Wegbegleitern und Vertretern, die ihm herzlich gratulierten. „Auch Täve lässt dir herzliche Glückwünsche ausrichten. Er kann leider wegen eines Kuraufenthaltes nicht kommen“, sagt Carola Schulz, Präsidentin des Kreissportbundes. Sofort ist das Gespräch an der liebevoll gedeckten Kaffeetafel auf das Thema gerichtet, welches „Täve“ – Gustav-Adolf Schur – und Günther Nahrstedt verbindet: die Internationale Friedensfahrt.

Von 1978 bis 1989 gehörte Nahrstedt zu den Mitorganisatoren der Internationalen Friedensfahrt, sozusagen die „Tour de France des Ostens“. Seine Medaillen aus jenen Jahren sind im Sportmuseum in einer Vitrine zu sehen. Diese Dokumente gehören zu der Privatsammlung des 90-Jährigen, die er, in zig Kisten und Kartons verpackt, dem Sportmuseum vor einigen Monaten geschenkt hatte. „Darunter ist ein besonderes Stück aus dem Jahr 1888“, sagt Museumsmitarbeiter Jörg Hosang und zeigt auf eine Vereinsfahne hinter Glas. Es ist das Banner des Stendaler Radfahrer-Vereins „Schwalbe“, der die Basis für die Entwicklung des Radsports in der Hansestadt schuf.

„Maßgeblich hat die Radsportgeschichte auch Günther Nahrstedt mit geschrieben“, sagt Uwe Bliefert. Der Ex-Sportchef der Stadt leitet heute ehrenamtlich das Sportmuseum und ließ gemeinsam mit Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) noch einmal die besondere Ehrung für Nahrstedt Revue passieren. 2008 sei er Ehrenmitglied des Radsport-Landesverbandes geworden, und für seine Verdienste habe ihn die Hansestadt Stendal mit dem Ehrenoscar des Sports ausgezeichnet.

Von 1965 bis 2009 war Günther Nahrstedt Vorsitzender der Radsportabteilung beim SV Lok und wurde für sein Engagement als Chef und Organisator sehr geachtet, wie anwesende Sportfreunde betonen. Zu ihnen gehören Siegfried Wille von den Leichtathleten sowie die Ex-Radrenner Gerd Schubert und Carmen Wiedenhöver. Das Duo will übrigens am Sonnabend, wenn Günther Nahrstedt im Kreis seiner Familie und ehemaliger Sportfreunde den runden Geburtstag feiert, noch eine Überraschung mitbringen. „Es ist ein ganz besonderes Rennrad“, sagt Carmen Wiedenhöver ohne Weiteres verraten zu wollen.

Nahrstedt selbst ist immer noch am Radsport interessiert, nun jedoch dem Alter geschuldet mehr vom Sessel aus und vor dem Fernseher. Er wünsche sich, wie er sagt, „einigermaßen gesund zu bleiben“, um das Werden und Wachsen im Sportmuseum Stendal weiter verfolgen zu können. Und vielleicht finden sich auch wieder Radsportler in einem Verein zusammen, ergänzt Uwe Bliefert. Die Abteilung bei Lok habe sich nämlich „leider aufgelöst“. Dank der fortwährenden Ausgestaltung im Museum bleiben aber wenigstens die Erinnerungen an die Radsportgeschichte und einen Mann, der Vorbild dafür sei, was Sport bewegen kann, sagt Sylvia Fried, Sachgebietsleiterin für Sport im Rathaus.