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Rettungswache Rettungsdienst hat neuen Stützpunkt

Der Rettungsdienst der Johanniter hat einen neuen Stützpunkt in Wittenmoor. Es ist aber nur eine Übrgangslösung.

05.06.2020, 07:00

Stendal (dly) l Der Johanniter-Rettungsdienst betreibt seit Dienstag einen neuen Stützpunkt in Wittenmoor. Von dort aus rücken die Notfallsanitäter und Rettungsassistenten vor allem in den südwestlichen Bereich des Landkreises Stendal aus. Das Einsatzgebiet erstreckt sich im Osten bis nach Bellingen und Schernebeck, im Westen bis an die Landkreisgrenze bei Uchtspringe und schließt auch die Bundesstraßen 188 und 189 sowie den Truppenübungsplatz Altmark ein. Im direkten Einsatzbereich profitieren nach Schätzung der Johanniter mehr als 7500 Menschen von schneller medizinischer Hilfe im Notfall. Gleich am ersten Tag hatten die Rettungsdienst-Mitarbeiter gut zu tun, starteten von Wittenmoor aus zu vier Einsätzen.

Der neue Stützpunkt sei „ein wichtiger Schritt für die Region“, sagte Landrat Patrick Puhlmann (SPD) gestern beim Besuch in Wittenmoor. Der wichtige Schritt ist aber nur eine Übergangslösung. Denn ein Rettungsdienst-Gutachten aus dem Jahr 2018 empfiehlt das benachbarte Windberge als besten Standort für diesen Bereich. Weil dort die Immobilienfrage aber noch nicht geklärt ist, wurde kurzfristig in einem Mehrfamilienhaus in Wittenmoor eine Drei-Raum-Wohnung als Stützpunkt für den Rettungsdienst angemietet. Vor Ort ist ein Rettungsfahrzeug stationiert, immer zwei Mitarbeiter sind für 24 Stunden im Einsatz. Aktuell gibt es als feste Besetzung vier Mitarbeiter. Neben einer Gemeinschaftsküche, einem Raum mit Schränken für die Einsatzkleidung und einem Bad steht jedem der beiden Diensthabenden ein separates Zimmer mit Bett, Sessel und Fernseher für die Zeit zwischen den Einsätzen zur Verfügung.

Der Stützpunkt Wittenmoor „ist schon eine Verbesserung, aber nur ein erster Schritt“, sagte der Landrat. Denn Ziel sei es weiterhin, dass noch mehr Einsätze als bisher in der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zwölf Minuten erfolgen. Angestrebt wird eine Quote von 95 Prozent, der Landkreis lag beim letzten Vergleich bei rund 70 Prozent. Seither ist einiges passiert, in den vergangenen Monaten wurden in Klietz und Iden neue Stützpunkte eingerichtet. Die ersten Zahlen würden zeigen, dass die Hilfsfrist bei mehr Einsätzen als bisher eingehalten werden konnte, sagte René Tangelmann, Sachgebietsleiter Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz/Rettungsdienst in der Kreisverwaltung.

Auch für den Wittenmoorer Standort trifft das zu. Am Dienstag mussten die Johanniter nach Uchtspringe ausrücken, waren in elf Minuten am Einsatzort – eine Zeit, die von Kläden oder Stendal aus bisher nicht zu schaffen war. Doch gerade weil es im Fachklinikum Uchtspringe „eine hohe Anzahl an Einsätzen“ gebe, sei die Entscheidung für Wittenmoor und später Windberge eine richtige und wichtige, so Peter Ruppert, Vorstandsmitglied des Regionalverbandes Altmark der Johanniter-Unfall-Hilfe.