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Sanierung Schutzstreifen durchgesetzt

Ob der Schadewachten in Stendal einen Fahrradschutzstreifen bekommen soll, wurde im Stadtentwicklungsausschuss diskutiert.

Von Thomas Pusch 09.03.2019, 00:01

Stendal l Fast ein Jahr ist es her, dass Planerin Daniela Süßmann im Stadtentwicklungsausschuss vier Varianten für die Neugestaltung des Schadewachtens vorstellte. Am liebsten wäre es Bauamtsleiter Georg-Wilhelm Westrum gewesen, der Ausschuss hätte sich zu jenem Zeitpunkt bereits für eine Variante entschieden, doch die Diskussion sollte noch länger dauern, viel länger.

Der Schadewachten sollte seinen alten Charakter von Prachtstraße und Boulevard zurückerhalten, das war auch im Sinne der Kommunalpolitiker. Bis zum September hatten sie sich allerdings für keinen Vorschlag entschieden, so dass die Verwaltung Variante 3 ins Spiel brachte, bei der die Parkflächen in der Mitte der Fahrbahn angelegt werden.

Mit dieser Beschlussempfehlung stieß sie allerdings auf nur wenig Gegenliebe. Nach massiver Kritik von Stendalern ging das Thema Mitte Oktober vergangenen Jahres vom Stadtrat wieder zurück in den Ausschuss für Stadtentwicklung, der sich erneut mit den unterschiedlichen Vorschlägen befassen sollte. Der hatte allerdings kurz zuvor mehrheitlich für die von der Stadt vorgeschlagene Variante gestimmt, ebenso wie danach der Haupt- und Personalausschuss. „Es gibt mehr Fragen als Antworten“, begründete Katrin Kunert (Fraktion Linke/Grüne) im Stadtrat ihren Antrag, die Vorlage noch einmal im Fachausschuss zu behandeln.

Und der entschied sich Anfang November, die Beschlussvorlage der Verwaltung vollends zu verwerfen. Dann wurde der Auftrag an die Verwaltung erteilt. Sie soll das Planungsbüro von Daniela Süßmann mit dem Erarbeiten neuer Vorschläge beauftragen, dabei die Diskussion aus dem Stadtentwicklungsausschuss und mögliche weitere Bürgervorschläge berücksichtigen.

Anfang Dezember votierte der Stadtrat schließlich dafür, dass auch künftig längs der Fahrbahn im Schadewachten geparkt werden soll. Stets wurde auch betont, dass die Radfahrer im Blick behalten werden sollten.

In der jüngsten Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses freute sich Daniela Süßmann nun darüber, erneut den Kommunalpolitikern ihre Ideen für den Schadewachten präsentieren zu können. Geparkt werde nun längs, die Linie des Straßenverlaufs halte sich an die historische Vorgabe. Allerdings sprach sie sich gegen einen Fahrradschutzstreifen aus, zumal der in einer Tempo-30-Zone nicht notwendig sei, weder in der Rathenower Straße noch hinter dem Tangermünder Tor eine Fortsetzung finde und auch der ADFC keinen Bedarf angemeldet habe.

Doch das stieß auf Protest. „Versierte Radfahrer kommen damit sicherlich zurecht, aber wenn ich meine Enkelkinder fahren sehe, schwitze ich Blut und Wasser“, sagte Norbert Kammrad (CDU). Ohne einen Radweg, wenn dies beim Schadewachten auch nur ein Radfahrschutzstreifen sei, werde es von ihm keine Zustimmung geben, betonte auch Olaf Linke (Piraten). Radfahrer in Stendal würden ohnehin schon nicht besonders berücksichtig, fügte Björn Eckhard Dahlke (Bündnis 90/Die Grünen) hinzu. Die Mehrheit schloss sich an, die Sanierung wird nun mit Streifen für Radfahrer geplant.