150 Meter lange Spundwand soll Fischbeck und Elbe-Havel-Region vor Wasser schützen Schere frisst am versenkten Schiff
Stendal. Die Arbeiten am Fischbecker Deich laufen auf Hochtouren. Bis Sonnabend soll die 150 Meter lange Spundwand komplett sein. Donnerstagvormittag war bereits ein Drittel geschafft.
Vor Fischbeck entsteht ein neuer Deich aus Spundbohlen und Sand. "Das hier ist keine Reparatur, sondern ein neues Bauwerk mit der vollen Standfestigkeit", erklärte Uwe Nadolny von einer Magdeburger Spezialtiefbaufirma, die mit einer 15 Meter hohen Ramme die einzelnen Bohlen in etwa acht Meter Tiefe stößt und zu einer Wand verbaut. Die Bohlen sind acht bis zehn Millimeter dick, 1,2 Meter breit, 1,3 Tonnen schwer und kommen aus verschiedenen Richtungen Deutschlands, beispielsweise aus Dresden, Hannover und Magdeburg. "Von uns sind sechs Lastwagen unterwegs, die holen alles, was sie kriegen können", sagte Nadolny. "Ob dies wirklich die endgültige Lösung ist, muss der Landesbetrieb für Hochwasserschutz entscheiden", sagte Landrat Carsten Wulfänger (CDU).
Landkreis erwartet Erstattung
Jetzt habe er den Knick wie der gebrochene Deich. Wenn dieser bestehen bleiben sollte, hätte Fischbeck einen neuen Deich. Der LHW hat durch den Bau zumindest Zeit gewonnen. "Meine Kinder werden nicht mehr erleben, dass das Wasser so hier reinfließt", vertraut Nadolny dem Schutzwall.
Bezahlt hat ihn der Landkreis Stendal. "Und wir gehen davon aus, dass wir die Kosten von Land und Bund erstattet bekommen", meinte Wulfänger. In den vergangenen Tagen sei ein zweistelliger Millionenbetrag für Maßnahmen zum Hochwasserschutz ausgegeben worden. "Am Sonnabend wird das Wasser da sein und bis dahin ist der Deich auch fertig", ist Wulfänger sicher. Noch nicht ganz klar ist sein Verlauf. Gestern wurden mit einer überdimensionalen Schere Teile des mittleren versenkten Schiffs aufgebrochen. Könnte dieser Teil des Schiffes entfernt werden, wäre ein gerader Verlauf des Deiches möglich. "Wenn dies nicht klappen sollte, gibt es einen Plan B", kündigte Wulfänger an. Dann würde der Deich um das Schiff herumgebaut. Vorbereitet wird ebenfalls das Schließen der Deichlücke bei Schönfeld. Den genauen Zeitpunkt konnte Wulfänger gestern noch nicht nennen. Es soll so viel Wasser wie möglich in die Elbe abfließen, bevor der Deich wieder gegen den dann gestiegenen Fluss sichert.
Das Wasser- und Schiffahrts- amt prognostiziert für Dienstag bei Tangermünde einen Elbpegel von 5,51 Metern. Am Donnerstag um 19.30 Uhr stand er bei 4,43 Meter.