Familiencafé Spielplatz und Café in der Ex-Bank
In Stendal möchte Carolin Engel ein Café eröffnen. Eines, in dem mehr als drei junge Mütter mit Kinderwagen willkommen sind.
Stendal l Vor vier Jahren wurde Carolin Engel zum ersten Mal Mutter. Schnell ergab sich eine Runde junger Muttis, die gemeinsam durch die Stadt zogen und ihre Kinderwagen vor sich herschoben. Bei Sonnenschein war das kein Problem. „Wenn das Wetter aber nicht mitgespielt hat, war es nicht so leicht, etwas zu finden, wo wir uns alle treffen können“, schildert sie. Manchmal seien zehn Mütter unterwegs gewesen, und schon bei drei Frauen mit Kinderwagen sei man nicht richtig willkommen.
So kam sie auf die Idee, ein Café zu eröffnen, das auch als Treffpunkt für junge Mütter dient, wo sie sich austauschen und Handarbeiten anfertigen können, und wo die Kinder eine Möglichkeit zum Spielen und Toben haben. In Berlin sah sie sich verschiedene Familiencafés wie den „Himbeerfrosch“ in Adlershof an. „Für Stendal ist ein reines Familien- und Kindercafé nicht umsetzbar, aber Teile davon auf jeden Fall“, stellte sie realistisch fest.
Eines Nachts im vergangenen Jahr konnte sie nicht schlafen und stellte einen richtigen Businessplan auf. Damit hat sie sich schon im BIC und bei der städtischen Wirtschaftsförderung vorgestellt. Dabei stieß sie auf viele Zweifler. „Alle fanden die Idee gut, aber waren sich nicht sicher, ob sie in Stendal Erfolg haben könnte“, fasste sie zusammen. Aber sie ließ sich nicht beirren, recherchierte nach Indoor-Spielanlagen, führte erste Gespräche mit einem möglichen Franchise-Geber für den Café-Bereich, passenderweise heißt die Kette Coffee-Angels, und absolvierte einen Barrista-Schnupperkurs. Um ihr Konzept noch professioneller gestalten zu können, erhoffte sie sich Unterstützung von den Kindheitswissenschaftlern, doch eine Resonanz blieb bislang aus. Carolin Engel sah sich nach einem geeigneten Objekt um – und wurde fündig. „Die ehemalige Filiale am Schadewachten wäre geeignet“, meint sie.
Natürlich würden nicht alle jungen Mütter jeden Tag ins Café kommen, aber auf der anderen Seite sei es das Einzige weit und breit. Die nächsten Indoorspielplätze seien in Rathenow und Salzwedel. Sie steht in den Startlöchern, damit es aber losgehen kann, braucht sie einen Kompagnon für das 100 000-Euro-Projekt. „Allein ist das zu riskant“.