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Stadtratswahl Gesine Seidel fällt als Kandidatin durch

Einst bei den Linken, wollte Gesine Seidel nun für den Stendaler Stadtrat als Grüne kandidieren. Damit scheiterte sie aber.

Von Thomas Pusch 04.02.2019, 00:01

Stendal l In Abwesenheit hat Gesine Seidel am Sonnabend eine große politische Niederlage erlitten. Bei der Wahlversammlung von Bündnis?90/Die Grünen fiel sie als Stadtratskandidatin durch. Daraufhin zog die ehemalige Linke die zuvor angenommene Kandidatur zum Kreistag zurück. Ein anderer Neuling kam durch: Anette Lenkeit, in der laufenden Wahlperiode parteiloses Mitglied der Fraktion SPD/FDP/Piraten/Ortsteile, kämpft ebenfalls als Parteilose für Bündnis?90/Die Grünen bei der Stadtratswahl am 26. Mai um Stimmen.
Mit drei Kandidaten wollten die Bündnisgrünen bei der Stendaler Stadtratswahl ins Rennen gehen. Björn Eckhard Dahlke war über jeden Zweifel erhaben. Er sorgt bereits in der laufenden Wahlperiode für den Faktor Grün in der Fraktion zusammen mit der Linken. Auch Anette Lenkeit, die als Parteilose bislang zusammen mit SPD, FDP und Piraten wirkt, kam in der Wahlversammlung gut an. Sie war im Dezember von Dahlke angesprochen worden, ob sie sich einen Wechsel vorstellen könnte, hatte sich Bedenkzeit ausgebeten.
Sie habe dann festgestellt, dass sie gerade mit der neuen realpolitischen Ausrichtung von Bündnis?90/Die Grünen viel gemeinsam habe. Gerade auf dem Gebiet der Umwelt und der Bildung sei man sich einig, stellte die ehemalige Schulleiterin fest. Auch die Zweifel an der A14, die Norbert Krebber, der nach einer fünfjährigen Pause wieder in den Kreistag einziehen will, leidenschaftlich vorgetragen hatte, könne sie nachvollziehen. Ebenso wie Dahlke bekam sie deutlichen Rückhalt.
Eine Diskussion entzündete sich allerdings an der Personalie Seidel. Zum 31. Januar hatte sie die Linke verlassen, wollte nun nicht gleich in eine neue Partei eintreten, aber zusammen mit den Bündnisgrünen um Stimmen kämpfen. Der schnelle Wandel wurde von vielen Anwesenden kritisch beurteilt. Kreistagsmitglied Susanne Bohlander hatte zwar sehr für sie geworben, Seidel als sehr engagierte Politikerin dargestellt, die sich auch mit grünen Themen identifiziere. Dahlke hatte sich auch für sie eingesetzt, betont, dass der Austritt vor allem persönliche Gründe habe.
Schnell meldeten sich erste Zweifler zu Wort, meinten, dass Gesine Seidel doch vielleicht eine Wahlperiode Pause und dann das Finden zu Bündnis?90/Die Grünen guttun würde. „Stattdessen sollten wir eigene Kandidaten aufstellen“, forderte Burkhard Meier. Bei der Abstimmung über ihre Kreistagskandidatur kam Seidel noch knapp mit einer Stimme durch. Bei der Wahl für die Stadtratsliste bekam sie allerdings nur 8 von 17 Stimmen – das reichte nicht. So ließ sie den Parteivorstand wissen, dass sie auch die Kandidatur für den Kreistag nicht annimmt.
Sie wolle nun als Einzelbewerberin antreten, beantwortete sie am Sonntag eine Volksstimme-Anfrage.