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Findlingspark Darnewitz öffnet zum fünften Mal zum bundesweiten Tag des Geotops seine Pforten Steinmetz Wolfgang Kohr erhält Ehrennadel

Von Dirk Andres 20.09.2011, 06:38

Nach Vorbild des Tages des offenen Denkmals wurde im Jahr 2002 der bundesweite Tag der Geotops aus der Taufe gehoben. Er soll den Bundesbürgern die Bedeutung von Geotopen in Deutschland näherbringen. Im Jahr 2007 wurde der Findlingspark in Darnewitz eröffnet und nimmt seitdem auch am bundesweiten Tag teil. Am Sonntag kamen über 40 Besucher in den Ort.

Darnewitz. "Wir wollen den Besuchern ein Stück Geschichte zeigen", sagte am Sonntag Hans-Joachim Schimmelpfennig. Der Vorsitzende des Vereins "Wir für Darnewitz" eröffnete am Sonntag den "Tag des Geotops", an dem der Verein seit der Eröffnung des Findlingsparks in Darnewitz im Jahr 2007 teilnimmt.

Selbst der Regen konnte die Interessenten am Sonntag nicht von Darnewitz abbringen und so verfolgten knapp 40 Besucher gespannt den Vortrag von Rainer Bartoschewski. Der Gifhorner brachte den Gästen das Thema Meteorite näher. Solche Gesteinsbrocken aus dem Weltall sind auch schon in der Altmark niedergegangen. Am 14. November 1985 erreichte ein 43 Gramm schweren Meteorit in der Nähe von Hohenlangenbeck im Altmarkkreis Salzwedel den Boden. Im Landkreis Stendal war der letzte Einschlag vor 200 Jahren in der Nähe von Erxleben verzeichnet worden.

Doch nicht nur über längst vergangene Ereignisse berichtete der Experte, sondern brachte den Zuhörern auch das Planetensystem und die weiter anhaltende Bedrohung für die Erde durch Meteore näher. Zum Abschluss gab er den Gästen die Gelegenheit Fragen zu stellen. Dabei ging es nicht nur um theoretische Zusammenhänge, sondern ganz konkret auch um die Einordnung von Fundstücken. "Das könnte Wolfram sein", sagte Bartoschewski zum mitgebrachten Gegenstand von Siegfried Nickel aus Stendal. Dafür spreche neben der goldroten Färbung auch das Gewicht von knapp 200 Gramm.

Wie verschiedene Gesteine aufgebaut sind, das konnten die Besucher in der Dauerausstellung des Vereins aus der Nähe betrachten und auch im Zelt daneben hautnah erleben, wie ein Steinmetz vor hundert Jahren gearbeitet hat. Nicht mit großen Maschinen, sondern nur mit Hammer und Meißel. Wolfgang Kohr aus Stendal übt seit 1990 diesen Beruf aus und bearbeitete nur mit leichtem Handwerkszeug einen Sandsteinblock. "Das war einmal eine Stufe", sagte Vereinsvorsitzender Schimmelpfennig. Allerdings soll der Stein nach dem Ende der Arbeiten als großer Blumenkasten genutzt werden.

Diese Steinarbeit war nicht die erste, die der Stendaler für den Verein angefertigt hat. "Er war immer für uns da und dafür sagen wir heute Danke", so Schimmelpfennig. Als Anerkennung für seine langjährige Arbeit erhielt Wolfgang Kohr die Ehrennadel des Vereins. Doch auch den übrigen Mitgliedern dankte der Darnewitzer am Sonntag. "Ohne sie wäre solch ein Projekt wie der Findlingspark nicht zu bewältigen", sagte der Vereinschef.

Auch wenn der nächste Tag des Geotops erst am 16. September 2012 stattfindet, die Kultur lebt bereits im nächsten Monat wieder im Bismarker Ortsteil auf. Am 29. Oktober findet die Darnewitzer Musikstunde statt. Dann sorgt Jürgen Klopp alias "Kloppi" aus Eichstedt mit seiner Musik im Veranstaltungsraum "Zum Alten Schafstall" wieder für gute Stimmung.