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Kurios Stendal: Warum eine Lichterkette am Nachthimmel auftaucht

Ein Stendaler Volksstimme-Leser hat unbekannte Flugobjekte am Stendal Nachthimmel fotografiert. Worum es sich bei den hellen „Punkten“ handelt.

Von Mike Kahnert 27.02.2022, 05:15
Eine Lichterkette am Nachthimmel über Stendal. Grund für das kuriose Phänomen ist wohl ein US-amerikanisches Projekt.
Eine Lichterkette am Nachthimmel über Stendal. Grund für das kuriose Phänomen ist wohl ein US-amerikanisches Projekt. Foto: Maik Schütze

Stendal - Eine Lichtkette ist am Nachthimmel über Stendal aufgetaucht. Volksstimme-Leser Maik Schütze aus Stendal hat das kuriose Phänomen in der vierten Februarwoche fotografiert und bei der Volksstimme nachgefragt, worum es sich dabei handeln könnte. Militärflugzeuge? Drohnen? Nein. Es sind die sichtbaren Auswirkungen des Projektes eines US-Amerikaners.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine solche Lichtkette am Nachthimmel beobachtet wurde. Seit fast drei Jahren werden diese hellen „Punkte“ regelmäßig gesichtet.

Satelliten von Starlin“ in der Umlaufbahn

Es sind Satelliten. Satelliten, die – ähnlich wie der Mond – Sonnenlicht reflektieren. Satelliten des Projektes „Starlink“ des US-amerikanischen Raumfahrtunternehmens „SpaceX“ von Elon Musk.

Wortwörtlich übersetzt bedeutet „Starlink“ Sternenverbindung. Und das Projekt hat etwas mit Verbindungen zu tun – nämlich der Internetverbindung.

Starlink bietet Hochgeschwindigkeits-Internet an

„Starlink“ soll auf der ganzen Welt Hochgeschwindigkeits-Internet mit niedriger Latenz anbieten. Weiter heißt es auf der Webseite von Starlink zu dem Projekt: „Mit hochmodernen Satelliten in einer erdnahen Umlaufbahn ermöglicht Starlink Videoanrufe, Online-Spiele, Streaming und andere Aktivitäten mit hohen Datenübertragungsraten, die in der Vergangenheit mit Internetverbindungen über Satellit nicht möglich waren.“

Es wird mit Internetgeschwindigkeiten von 100 bis 200 Mbit pro Sekunde geworben. Zum Vergleich: Die größten fünf Städte Deutschlands haben im Schnitt eine Geschwindigkeit von 130 Mbit/s (Frankfurt am Main) bis 88 Mbit/s (München). Ländliche Regionen, wie der Landkreis Stendal, können da nicht mithalten. Viele Haushalte, gerade in Dörfern, haben eine Datenübertragungsrate von weniger als 30 Mbit/s.

Regelmäßige Starlink-Missionen

Seit 2019 werden in regelmäßigen Abständen von wenigen Wochen je 40 bis 60 Satelliten in die Erdumlaufbahn befördert. Eine dieser sogenannten Starlink-Missionen gab es am Montag, 21. Februar, um 15.44 Uhr deutscher Zeit, heißt es auf der Webseite von „SpaceX“. Um 17.06 Uhr bestätigte das Unternehmen auf seinem Twitter-Kanal, dass 46 Satelliten in die Umlaufbahn befördert wurden. Diese 46 Satelliten hat unser Volksstimme-Leser Maik Schütze höchstwahrscheinlich am Stendaler Nachthimmel gesichtet.

Insgesamt sind 12.000 Spacelink-Satelliten für die Erdumlaufbahn geplant. Sie sollen sich wie ein Netz um die Erde verteilen.