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Früchte aus Kooperationsprojekt kommen gemeinnützigen Einrichtungen zugute Tafelgärtner lindern Leerstandssorgen

Von Birgit Schulze 14.09.2013, 03:08

Um sich für die fleißige Arbeit in den Tafelgärten zu bedanken, hatte die Kleingartensparte "Freundschaft" jetzt Tafelgärtner, aber auch die Verantwortlichen im Hintergrund eingeladen. Seit drei Jahren gibt es in Tangerhütte Tafelgärten, die Lebensmittel für bedürftige Menschen produzieren, aber auch Leerstandssorgen lindern.

Tangerhütte l Es ist immer ein Geben und Nehmen unter Kleingärtnern. Seit drei Jahren werden in der Tangerhütter Anlage "Freundschaft" acht Parzellen von besonderen Gärtnern bewirtschaftet. Dort reifen Tomaten, Kohl und Paprika, aber auch Äpfel, Kirschen oder Erdbeeren heran.

18 785 Quadratmeter Tafelgärten im Kreis

In dieser Saison sind es neun Mitarbeiter, die über den Maßnahmeträger "Akademie Facultas", einer Tochter des Instituts für Berufliche Bildung in Stendal und durch das Jobcenter entsandt werden, um für gemeinnützige Einrichtungen wie die Tafeln zu gärtnern.

Obst und Gemüse wird in leerstehenden Parzellen angebaut und das sei auch für die Kleingartenanlagen eine Entlastung. Denn der Leerstand in den früher so beliebten Anlagen ist ein zunehmendes Problem. "Allein bei uns sind es 1400 Quadratmeter, die sonst leer stehen würden.", sagte Vereinsvorsitzender Ulrich Drösemeyer.

Und Peter Riebeseel, Vorsitzender des Kreisverbandes der Gartenfreunde betonte: "Wir sind froh über die Unterstützung und wir helfen wo wir können, indem wir Pflanzen, Wasser und Strom kostenlos bereit stellen. Wenn es solche Maßnahmen nicht gäbe, würden riesige Probleme auf uns zukommen."

In 90 Gärten wird landkreisweit frisches Obst und Gemüse angebaut, das die Tafeln, Suppenküchen aber auch Kindertagesstätten und Jugendeinrichtungen gerne nehmen. 18 785 Quadratmeter werden als Tafelgärten bewirtschaftet - in diesem Jahr von 97 Teilnehmern im ganzen Kreis.

Und auch wenn die Maßnahmen vor allem soziale Kontakte und Aufgaben bieten sollen, so gab es durch die Tafelgärten auch schon manchen Teilnehmer, der sich anschließend auch privat als Kleingärtner weiter betätigte, berichtete Isolde Kuntze, bei der Fakultas zuständig für das Programm. So entstehen positive Nebeneffekte für Langzeitarbeitslose, die durch die Tafelgärten neue Interessen entdecken können. Auch Katrin Jürges vom Jobcenter Stendal äußerte sich erfreut über die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten vor Ort.

Tafelgärten gibt es unter anderem in Bismark, Osterburg, Havelberg und Stendal und alle Beteiligten hoffen, dass diese Idee auch im kommenden Jahr weitergeführt werden kann. "Wir haben einen super Zusammenhalt, der allen Beteiligten nutzt", fasste Drösemeyer zusammen.