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Tandem-Tour "Tour de Altmark": Sinn für Gemeinschaft

Der Blinden- und Sehbehindertenverband startete gestern die dreitägige „Tour de Altmark“. Viele Kultur-Stopps warten auf der Tandem-Route.

Von Sarah Klas 08.08.2020, 07:00

Stendal l Die Idee zur Tandem-Tour durch die Altmark war 2009 geboren. Damals saß Monika Moeller das erste Mal auf einem Tandem und verlor ihr Herz an den Radsport. Sie selbst ist blind. Tandemfahren bedeutet für Monika Moeller, Vertrauen und gute Kommunikation mit dem Vordermann. Damit war die Idee zur Tandemgruppe des Blinden- und Sehbehindertenverbandes geboren. Und mit ihr die „Tour de Altmark“.

Inzwischen ist es das achte Mal, dass die Tandemsportler durch die Altmark radeln. Dieses Jahr trafen sich 22 Tandemfahrerinnen und -fahrer auf dem Marktplatz Stendal, um ihre Tour zu starten. An drei Tagen radelt die Gruppe zu unterschiedlichsten Tageszielen – Kulturprogramm inklusive.

Das Programm rund um die Altmark hat bereits Donnerstagabend mit einer Nachtwanderung durch Stendal begonnen. Freitagmorgen ging es dann wirklich ab auf‘s Rad.

Angeführt von Mitorganisatorin Monika Moeller und Landrat Patrick Puhlmann fuhr die Tandemtruppe unter anderem zum NABU-Zentrum Buch und nach Schelldorf zum Spargelhof. Heute liegen Wildpark Weißewarte und das Bismarck-Museum auf der Route. Den Tag lassen die Radler im „Schwarzen Adler“ ausklingen.

Die „Tour de Altmark“ endet am Sonntag bei einem Abschiedsessen in Ziegenhagen. Das soll nicht die letzte Tandem-Tour gewesen sein. Matthias Lempke, der Landrat Puhlmann nach zehn Kilometern abgelöst hat, hat für das Jahr 2022 ein klares Ziel: „ Wir müssen die zehnte „Tour de Altmark“ auf jeden Fall schaffen. Die findet dann pünktlich zu 1000 Jahren Stendal statt.“

Auch dieses Jahr waren altbekannte Gesichter dabei. So auch Marlis Reinhardt, die seit der ersten „Tour de Altmark“ mit ihrem Mann mitradelt. Sie kann nichts mehr sehen, muss sich deshalb gut mit ihrem Mann austauschen. „Gerade in dieser Zeit ist es wunderbar, so zusammenzuhalten und miteinander zu kommunizieren“, erzählt Marlis Reinhardt.

Mit der Tandemtour möchte der Blinden- und Sehbehindertenverband zeigen, dass jeder an sportlichen Aktivitäten teilnehmen kann. Denn es ist nicht der Sehsinn, den es beim Tandemfahren braucht, es ist der Sinn für Gemeinschaft.