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Tangerhütter servieren Glühwein in der weltgrößten Weihnachtspyramide

05.12.2012, 08:13

Die weltweit größte begehbare Weihnachtspyramide, als solche im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen, ist eigentlich ein Glühweinstand und sie gehört Henry und Inka Jacob aus Tangerhütte. Das Schaustellerpaar ließ das spektakuläre Bauwerk 2010 für den Magdeburger Weihnachtsmarkt errichten, doch dort stand es bisher noch nie.

Tangerhütte/Rostock l In Rostock drehen sich Maria und Josef derzeit in der weltweit größten begehbaren Weihnachtspyramide - und das auf dem Weihnachtsmarkt, der sich selbst als den "Größten im Norden" betitelt. 20 Meter hoch und beleuchtet von mehr als 2500 Lampen und Kerzen erhellt das Kunstwerk den Adventshimmel unweit der Ostsee. Und es steht mit seiner einmaligen Größe auch seit 2010 im Guinness-Buch der Rekorde.

Dabei sei die Pyramide damals für den Magdeburger Weihnachtsmarkt gebaut worden, erzählt Inhaber Henry Jacob im Volksstimme-Gespräch. Es sei sogar eine neue Kategorie "Doppelstockgastronomie" als Voraussetzung dafür geschaffen worden und dann fiel die Pyramide bei der Auswahl der Bewerber aus ästhetischen Gründen durch.

Schade findet das nicht nur Henry Jacob, der trotzdem positiv gestimmt bleibt: "Die weite Welt ist unser Feld - so steht es auch auf unseren Schaustellerfahnen". Also steht die mobile Riesenpyramide in der Adventszeit auf anderen großen Märkten.

Der Tangerhütter, der schon sein Leben lang als Schausteller durch die Lande zieht, ist seit 1991 selbständig und betreibt mit seiner Frau Inka mehrere Ausschankbetriebe und Grills, aber auch eine Berg- und Talbahn sowie den "Singenden Elch" auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Der war vor gut einer Woche Opfer eines Brandanschlages geworden. Das Feuer hatte eine Burgstallerin zum Glück morgens auf dem Weg zur Arbeit noch frühzeitig gemeldet. Inzwischen sei ein zweiter "Elch" von Potsdam nach Magdeburg geholt worden, erzählt Jacob weiter.

Der "Singende Elch" als Glühwein- und Getränkeausschank ist in Magdeburg und Umgebung inzwischen mindestens so bekannt wie das benachbarte Guericke-Denkmal. "Die Leute verabreden sich \'am Elch\' und jeder weiß, wo das ist", sagt Henry Jacob. Der Elch ist, ebenso wie die Rekord-Pyramide, von einem Spezialhersteller für Schaustellerwagen und Fahrgeschäfte in Bad Lausick bei Dresden errichtet worden. "Dort wurde auch die bis dahin höchste Pyramide für den Weihnachtsmarkt in Karlsruhe gebaut", erzählt er. "Als wir die gesehen haben, waren wir sofort begeistert."

Also wurde eine noch größere in Auftrag gegeben. Das Schmuckstück stand 2010 erstmals auf dem Berliner Weihnachtsmarkt, auch in diesem Jahr ist sie am Rostocker Neuen Markt einer der Höhepunkte des vorweihnachtlichen Treibens. "Die Leute bleiben stehen und holen ihre Handys raus, um ein Foto zu machen, viele sind einfach begeistert", berichtet Jacob. Neben dem offenen Ausschank gibt es eine Etage höher das "Pyramiden-Stübel" und darüber - auf etwa acht Metern Höhe - eine offene Aussichtsplattform, von der aus die Gäste gerne den Blick schweifen lassen.

Drei weitere Ebenen mit Figuren aus der Weihnachtsgeschichte und das große Flügelrad drehen sich darüber. Henry und Inka Jacob sehen sich in den Wochen vor Weihnachten kaum, denn mittlerweile ist die Familie auf drei Weihnachtsmärkten zeitgleich vertreten. In Potsdam steht inzwischen Tochter Jil (18) und auch Sohn Charly (16) ist während der Hauptgeschäftszeit stets mit vor Ort. Auch über einen Verkauf ihrer Rekordpyramide haben die Jacobs aus organisatorischen Gründen schon nachgedacht. "Aber als sie jetzt wieder aufgebaut war, da hat auch unser Sohn gesagt: \'Das können wir nicht machen, die Pyramide ist so schön, die müssen wir behalten\'", erzählt Henry Jacob lachend.

Mehr über die wohl größte mobile Weihnachtspyramide Europas gibt es im Internet: www.schausteller-jacob.de