Open Air Sommertheater Tatort Klostergarten: Alfred Hitchcock-Klassiker in Stendal
Was das Publikum bei der Premiere von „Die 39 Stufen“ vom Theater der Altmark im Stendaler Garten des Altmärkischen Museums zum Jubeln bringt.

Stendal - Alfred Hitchcocks Filme wie „Psycho“, „Die Vögel“ oder „Vertigo“ sind weltberühmt. Genauso spannungsgeladen ist eins seiner frühen Werke „Die 39 Stufen“. In der Inszenierung des Theater der Altmark im Klostergarten des Altmärkischen Museums erscheint der Thriller in neuem Gewand. Das Premierenpublikum feiert die Inszenierung.
Es ist eine typische Thriller-Handlung mit Mord, Flucht, Verschwörung und Spionage. Dazu eine große Prise Humor und Liebe - fertig ist der kurzweilig-unterhaltsame Abend.
Zum Inhalt von „Die 39 Stufen“ nach dem Film von Alfred Hitchcock
Die Handlung folgt dem filmischen Original: Nachdem eine Frau in Richard Hannys Wohnung ermordet wird, gilt er als Hauptverdächtiger und wird auf seiner Flucht von der Polizei verfolgt. Er folgt den letzten Hinweisen der Ermordeten nach Schottland, um herauszufinden, was es mit den „39 Stufen“ auf sich hat.
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Von Beginn an macht Regisseur Urs Schleiff klar: Auf der Bühne spielt vielmehr eine Komödie denn ein Thriller. Die Inszenierung lebt von Situationskomik hart an der Grenze zur Albernheit. Urs Schleiff gelingt eine dynamische, punktgenaue Erzählweise, die den Zuschauer von Anfang bis Ende wunderbar zu unterhalten vermag.
Der Regisseur lässt die Schauspieler punktuell die vierte Wand durchbrechen und lässt sie mit ihreren Zuschauern agieren. „So eine Rolle wollte ich schon immer mal spielen“ wird zum Running Gag.

Nicht zu bremsen ist die große Spielfreude des Schauspieler-Quartetts. Sie nutzen das gelungene Bühnenbild von Mark Späth, das größtenteils dem Film und der Zeit von 1937 nachempfunden ist, perfekt aus. So verwandeln sich Kisten kurzerhand in Sitzbänke im Zug, ein Kleiderbügel in das Steuer eins Flugzeugs und Leitern mit einer Stange und einem großen, blauen Tuch in eine Brücke.
Immer wieder knistert es - nicht nur in der Musik des Plattenspielers auch zwischen Richard Hannay und den Frauen an seiner Seite Annabella Schmidt, Pamela und Margret. Immer wieder sorgen die Schauspieler Paul Worms und Josephine Behrens für kurze magisch-romantische Momente. Bevor sie das Premierenpublikum mit ausdrucksstark, überzogener Mimik und kleinen Überraschungsmomenten gekonnt zum Lachen bringen.
Rasante Rollenwechsel beim Sommertheater in Stendal vom Theater der Altmark
Begeistern konnten auch Katrin Seinke und Hannes Liebmann. Mühelos schlüpften sie blitzschnell von einer Rolle in eine andere. Großartig gelingt der Wechsel innerhalb von Sekunden vom herrlich verschrobenen Pensionsbetreiber-Pärchen zu den ungeschickten Ermittlern mit Hut und schwarzem Mantel.
Ein kurzweiliger, unterhaltsamer Abend, der das Publikum in vielen Momenten zum Lachen bringt. Das Premierenpublikum feierte das Sommertheater mit großem Jubel und langanhaltendem Applaus, selbst als das Licht auf der Bühne schon erloschen war.

Veranstaltungen in Stendal im Mai 2025 und Juni 2025
Die nächsten Aufführungen von „Die 39 Stufen“ sind jeweils um 19.30 Uhr im Klostergarten des Altmärkischen Museums am: Freitag, 23. Mai, Samstag, 24. Mai, Dienstag, 27. Mai, Mittwoch, 28. Mai, Samstag, 31. Mai und Sonntag, 1. Juni, zum letzten Mal in der Spielzeit um 18 Uhr.
Die Aufführung findet komplett unter freiem Himmel statt. Daher ist es ratsam, sich für die zweistündige Aufführungsdauer der Witterung entsprechend zu kleiden und nach Belieben Sitzkissen und Decke mitzubringen.