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Dr. Andreas Neumann ist neuer Chefarzt der Frauenklinik / Der 45-Jährige hat drei Töchter "Unser Beruf ist das Leben pur"

Von Nora Knappe 03.03.2012, 05:22

Dr. med. Andreas Neumann ist neuer Chefarzt der Stendaler Frauenklinik. Der 45-jährige Stendaler tritt damit, mit leichter Verspätung, in die Fußstapfen seines Vaters.

Stendal l Keine Umzugskisten packen, nicht an neue Kollegen gewöhnen, keine Skepsis, wie der Neue wohl so ist - Andreas Neumann bleibt einfach da, wo er ist. Und fängt trotztdem neu an. Seit 2003 arbeitet der Gynäkologe in der Stendaler Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, seit 2006 als Leitender Oberarzt. Am 1. März wurde das "Ober" durch "Chef" ersetzt, womit er nun Leiter der Klinik ist - nach dem Intermezzo von Dr. Roberto Müller, der in seiner Probezeit wieder zurück nach Salzwedel ging.

"Dr. Neumann als gebürtiger Stendaler ist der Region verbunden und unserer Klinik gut bekannt, hatte die Abteilung auch schon kommissarisch geleitet, seine Akzeptanz unter Kollegen ist hervorragend", sagte Martin Windmann, Geschäftsführer des Johanniter-Klinikums, gestern bei der Vorstellung des neuen Chefarztes.

Kontinuierlich das fortführen, was auch unter seiner Mitarbeit entstanden ist - das will Andreas Neumann in seiner neuen Funktion. "Wir haben mit dem Team schwierige Zeiten überstanden, haben die Klinik aber auch zu einem Aushängeschild gemacht", sagt der 45-Jährige und nennt als Stichworte die Schlüsselloch-Chirurgie bei der Gebärmutterentfernung, die sich haltenden Geburtenzahlen, die Entwicklung zum Brustzentrum und das Beckenbodenzentrum. "Das alles sind Dinge, die ich weiter vorantreiben möchte. Ich möchte die Klinik auf Erfolgskurs halten und sie zum Zentrum für Frauen in der Altmark machen."

Neumann führt damit übrigens auch eine familiäre Linie in der Chefriege fort - von 1976 bis 2003 war sein Vater Richard Neumann Leiter der Frauenklinik. Bei ihm ist der Sohn auch auf die Idee gekommen, Gynäkologe zu werden. "Im Studium hab ich meinem Vater geholfen. Da musste ich öfter die Haken beim Kaiserschnitt halten." Auf irgendeine Weise hat ihm das eine Eingebung für die weitere berufliche Laufbahn gegeben. Und diesen Beruf füllt er mit Freude und Zufriedenheit aus: "Man hat die ganze Bandbreite des Faches, aber auch des Lebens. Glück und Trauer liegen in unserem Beruf ganz nah beieinander, man ist gefordert von der Geburt eines Menschen bis zum Tod. Es ist das Leben pur."

Und Leben ist eben nicht nur Arbeit: Wenn Andreas Neumann nicht in der Klinik ist, nimmt sich der verheiratete Vater dreier Töchter gern Zeit für seine Familie und frönt dem Wassersport, vor allem dem Segeln.