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Vandalismus Kriminelle auf Stendaler Baustelle

Die Firma Ostbau hat seit drei Wochen Ärger mit randalierenden Kriminellen in Stendal.

Von Thomas Pusch 15.08.2018, 01:01

Stendal l So etwas hat Bernd Miertsch auf den ganzen Baustellen, auf denen er bereits gearbeitet hat, noch nicht erlebt. „Seit drei Wochen werden wir fast täglich von Vandalen heimgesucht“, sagte der Polier im Gespräch mit der Volksstimme. Die Firma Ostbau ist seit dem 25. Mai mit dem grundhaften Ausbau der Salzwedeler Straße, wie die Uenglinger Straße ab der Eisenbahnbrücke in Richtung Ortsausgang heißt, beschäftigt. Nun beschäftigen die Firma auch die nächtlichen Besucher. Und die sorgen für gehörige Störungen im Baufortschritt.

„Da werden Absteckungen rausgerissen und mitgenommen oder einfach in die Gegend geworfen“, nannte er ein Beispiel. Mit den Absteckungen wird der weitere Verlauf der Arbeiten gekennzeichnet. Ohne die können die Bauarbeiter nicht weitermachen. Dann muss Miertsch erneut abstecken, der höchst komplizierte Vorgang dauert mehrere Stunden. Allein dadurch sieht Miertsch den Zeitplan gefährdet: Bis Ende Oktober sollen die kompletten Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Und im wahrsten Sinne des Wortes ist Zeit auch Geld. Denn Miertsch muss erneut abstecken, die Bauarbeiter müssen abwarten. Insgesamt sieht er da Lohnkosten in Höhe von 1000 Euro flöten gehen. Und beim Beschädigen der Absteckungen bleibt es nicht. Betonteile werden mutwillig zerstört, Bauzäune und Absperrungen einfach umgerissen. Der Schaden beträgt laut Miertsch insgesamt mehrere tausend Euro.

Rätselhaft bleibt, wer hinter den Taten steckt. Dass es sich um eine konkurrierende Firma handelt, schließt der Polier aus. So ganz einfach sei es aber auch nicht, die Schäden anzurichten. Absteckungen könnten nicht im Vorbeigehen herausgezogen, Betonteile nicht einfach aufgehoben und herunterfallen gelassen werden. Miertsch weiß, dass die Baustelle für sehr viel Ärger sorgt. Die Kleingärtner regen sich über den Lärm auf, Anwohner und Besucher des Altoa sind die Umleitungen satt. Er hat auch schon davon gehört, dass es sogar eine Bürgerinitiative gegen die Baustelle geben soll.

Und: „Fast täglich kommt es vor, dass jemand durch die Baustelle fährt“, hat er festgestellt. Dabei würden Verbotsschilder und Absperrungen ignoriert, ebenso, dass ein Auto, wenn es sich auf der Baustelle befindet, nicht versichert ist. „Und solch ein Eingriff ins Verkehrsrecht ist eine Straftat“, betont er.

Wegen der Sachbeschädigung hat Ostbau Anzeige gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet. Die Hoffnung ist allerdings nicht sehr groß, dass die Täter gefunden werden. So hat die Firma eigene Überlegungen angestellt, wie sie sich gegen den Vandalismus wehren kann. „Wir haben schon darüber nachgedacht, die Baustelle nachts zu bewachen“, sagte der Polier. Allerdings werde es schwierig sein, das gesamte Areal abzusichern. So bleibt nur die Hoffnung, dass die Zerstörungswütigen möglichst bald die Lust verlieren.