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"Summer School" der Hochschule Stendal geht nach drei Wochen zu EndeWahl der Artikel als große Deutsch-Klippe

Von Volker Langner 22.07.2013, 03:29

Mit einer Portion Deutschkenntnissen, Eindrücken aus der Altmark, neuen Freunden verabschiedeten sich am Wochenende die Teilnehmer der "Summer School" aus Stendal und aus Deutschland.

Stendal l "War das eine traumhafte Aussicht", schwärmte Mariia Borodina am Freitagabend beim Abschluss-Grillen der "Summer School" auf dem Stendaler Campus, als sie von der Besteigung des Uenglinger Tores erzählte. Die 20-jährige Ukrainerin war eine von 32 jungen Leuten, die in den vergangenen drei Wochen an der von der Hochschule Stendal veranstalteten Sommerschule intensiv an ihren Deutschkenntnissen feilten und nebenbei Deutschland, die Altmark, Stendal und ihre Einwohner kennenlernten. Sie kamen aus sechs Ländern: Jordanien, Russland, Ukraine, Peru, Litauen und Tschechien.

Ukrainerin nimmt Studium in der Altmark auf

Mariia Borodina, als Germanistik-Studentin sozusagen vorbelastet, sicherte sich mit einem 1,0-Durchschnitt übrigens den besten Abschluss. Auch wenn "Summer School" recht locker klingt, ging es keinesfalls larifari zu. Das bestätigte Franziska Gaudlitz von der Hochschule, die die Stendaler auf Zeit betreute. "Bis zu sechs Stunden Unterricht täglich absolvierten die Teilnehmer. Und ihre Leistungen wurden benotet", berichtete sie. Anfangstest, Hausaufgaben, mündliche Mitarbeit und Abschlusstest flossen in die Bewertung ein. Die Messlatte lag hoch. Dafür spricht auch, dass nicht alle Teilnehmer einen erfolgreichen Abschluss attestiert bekommen konn- ten.

Mit ihrer "Summer School", die bereits ihre 13. Auflage erlebte, will die Hochschule die deutsche Sprache in die Welt tragen, aber auch sich als Studienort ins Gespräch bringen. "Von den Teilnehmern jetzt gab es Nachfragen zum Bewerbungsprozess bei uns und möglichen Stipendien. Ab nächsten Semester studiert eine Ukrainerin in Stendal Kindheitswissenschaften, die im Vorjahr bei der ,Summer School\' dabei war", freute sich Franziska Gaudlitz.

Junge Peruanerin hängt Woche im Altmärkischem Museum dran

Auch Teilnehmer des nun zu Ende gegangenen Intensivkurses liebäugeln mit einem Studium in Deutschland. So wie Dziugile Kersmaunkaite aus Litauen. Die 17-Jährige, die schon zum dritten Mal in Deutschland war, möchte einen Masters-Abschluss im Tourismus "am liebsten in Deutschland machen",und sagte: "Ich mag das Land einfach."

Auch Anna Moskaleva hat es in der "Summer School" gefallen. Viel Neues habe sie gelernt, versicherte die 16-jährige Russin, und bezieht das nicht nur auf die Sprache. Schließlich gab es Ausflüge unter anderem nach Berlin, Magdeburg, Warnemünde und Tangermünde.

Wie "ein Traum" gar fühlten sich für Karol Castillo die vergangenen drei Wochen an. Deutschland biete vele Möglichkeiten, sei ein schönes Land, habe Kultur und Geschichte, begründete die Peruanerin. Mit Schmunzeln und unter zustimmenden Kopfnicken ihrer Mitschüler merkte die Museumsmitarbeiterin auf Volksstimme-Nachfrage an, dass die Wahl der Artikel eine der größten Herausforderungen im Deutschkurs gewesen sei.

Nun, die 22-Jährige hat noch etwas Zeit vor Ort, sich mit der, die, das auseinanderzusetzen. Sie bleibt noch eine Woche in Stendal - zu einem Praktikum im Altmärkischen Museum.