1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. Ex-Bürgermeister Opitz mit im Rennen

Wahl Ex-Bürgermeister Opitz mit im Rennen

Die Freien Stadträte Tangermünde (FST) treten zur Kommunalwahl am 26. Mai mit 16 Kandidaten an.

Von Anke Hoffmeister 24.02.2019, 02:00

Tangermünde l Tangermündes Ex-Bürgermeister ist wieder im Rennen. Nicht nur auf Landkreisebene hat er sich der Initiative „Pro Altmark“ angeschlossen, für die er im Mai kandidiert. Nun wirkt er auch wieder in seiner Heimatstadt ganz vorn mit. Er hat sich den Freien Wählern Tangermünde angeschlossen und dort am Donnerstagabend sofort Listenplatz 2 ergattert.

Bisher sind die Freien Wähler mit drei Plätzen im Stadtrat vertreten. Wie viele es nach der Wahl Ende Mai sein werden, wagen sie sich nicht auszumalen. „Uns würde freuen, wenn so viele wie möglich gewählt werden würden. Denn erst heute Abend haben wir gemerkt: Die, die hier dabei waren, brennen für die Sache“, beschreibt Michael Siegmund die derzeit anhaltende Motivation.

Während die Freien Stadträte „im November so etwas wie einen Tiefpunkt erreicht hatten, ist jetzt wieder ein richtiger Aufschwung zu spüren“, gibt Tiemo Schönwald zu verstehen.

Rudolf Opitz selbst hatte sich nach Weihnachten, so erinnert er sich am Donnerstag, dazu entschlossen, wieder in der Politik mitzumischen. „Das ist keine Rolle rückwärts, sondern der Wille, gute Ideen immer mit der Verwaltung voranzubringen“, erklärt er. Und ganz klar gibt er zu verstehen: „Ich trete nicht gegen jemanden oder etwas an, sondern für ein kameradschaftliches Miteinander, ganz gleich, wie viele Stimmen wir am Ende ziehen werden.“ Fast vier Jahre nach seinem Ausscheiden aus Bürgermeisteramt und später auch politischem Wirken möchte der langjährige Bürgermeister der Kaiser- und Hansestadt wieder vorn dabei sein. „Ich erwische mich heute noch dabei, wie ich kommunale Baustellen abfahre“, berichtet er. Mit dem nötigen Abstand, aber noch immer fit für ein Zutun an der Stadtentwicklung, wolle er im Mai, dann kurz nach seinem 70. Geburtstag, seine Ideen mit einbringen, wenn es darum geht, die kleine Stadt aus dem Schlaf zu wecken.

Auch wenn die Freien Wähler ihr Wahlprogramm noch nicht zu Papier gebracht haben, so wissen sie doch, worauf sie in den nächsten fünf Jahren ihre Aufmerksamkeit richten wollen. „Die Stadtentwicklung steht nach wie vor für uns ganz oben“, betont Tiemo Schönwald. Dazu brauche die Stadt eine Person, einen Fachmann, der Stadtmarketing und Tourismus in seine Hände nimmt.

„Das zu realisieren, ist kein Zauberstück“, ist sich Michael Siegmund sicher. Doch die Stadt müsse es anpacken. „Der Langen Straße beim Sterben zuzusehen, ist für uns keine Option“, macht Michael Siegmund deutlich. Große Hoffnung setzen die Freien Stadträte in einen externen Fachmann. „Wir müssen es einfach versuchen und sehen, ob es möglich ist, mit einem solchen Experten über einen Zeitraum von fünf Jahren etwas zu bewegen“, lautet der Plan.

Außerdem wollen die Freien Stadträte um den Erhalt der Infrastruktur kämpfen. Tangermünde mit seinen Kindertagesstätten, Schulen, Wohnungen, Ärzten und Altenpflegeheimen, betreuten Wohnmöglichkeiten und Einkaufsangeboten sei ein Magnet für jede Altersgruppe. Das zu erhalten, sei ein wichtiger Faktor, um die Stadt vor dem Wegzug zu bewahren, eher noch den Zuzug zu fördern.

Um den Tourismus zu fördern, denken die Mitglieder dieser Wählergemeinschaft auch an einen Indoorspielplatz. Sie haben Ideen, wo dieser etabliert werden könnte, suchen Partner und Verbündete. Denn ein solches, vor allem wetter-unabhängiges Ziel könne ganzjährig Tages- und auch Mehrtagestouristen anlocken.

Tiemo Schönwald sieht die Sache mit den Ideen dabei ganz pragmatisch: „Wenn die anderen auch denken, es wäre ihre Idee, ist alles gut. Hauptsache ist doch, es passiert etwas und wir bringen unsere Stadt voran.“ Rudolf Opitz sagt dazu: „Es ist wichtig, andere Städte mit gleicher Ausgangssituation zu finden, die schon einen Schritt weiter sind als wir. Wir müssen mit offenem Blick unterwegs sein und für Tangermünde Ideen mitbringen.“

Innerhalb der Wählergemeinschaft ist es aufgrund des großen Interesses an Mitwirkenden jetzt erst einmal mit der „Kuschligkeit“ vorbei, wie sie selbst am Donnerstag feststellten. Diese Größe erfordere für die Zukunft Struktur und vor allem offenes Miteinander von Anfang an. Dem wollen sie sich stellen.