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ZeugensucheRätselraten nach tödlichem Unfall

Die Polizei ermittelt nach dem Unfalltod einer 20 Jahre alten Frau in Stendal in alle Richtungen und sucht noch Zeugen.

Von Bernd-Volker Brahms 20.08.2018, 20:08

Stendal l Die Bestürzung über den Tod einer 20-jährigen Frau ist noch immer groß. Mit mehreren Dutzend Kerzen und vielen Blumen und persönlichen Briefen wird die Anteilnahme am Tod der jungen Frau ausgedrückt, die am Freitagabend bei einem Unfall auf der Stadtseeallee ums Leben kam.

Auch gestern kamen viele Menschen an der Stelle vorbei, wo das Unglück passierte. Die Menschen bleiben vor den Blumen und Kerzen stehen, die zusammen ein großes Herz bilden. Irgendjemand hat „I love you“ („Ich liebe Dich“) mit Kreide daneben geschrieben.

Auf der Straße sind noch die zahlreichen Markierungen zu sehen, die Sachverständige am Unfallabend auf die Straße gezeichnet haben, um den Unfall zu rekonstruieren. Viele Fragen zum Hergang sind noch offen, wie Polizeisprecher Marco Neiß am Montag bestätigte. Er will sich nicht dazu äußern, inwiefern möglicherweise eine erhöhte Geschwindigkeit oder ein Alkohol- oder Drogeneinfluss des 42-jährigen Audi-Fahrers zu dem Unfall geführt haben.

„Bei solch einem schweren Unfall wird in alle Richtungen ermittelt“, sagte Neiß. Daher sei auch eine Blutprobe bei dem Fahrer entnommen worden. „Daraus kann nicht unmittelbar der Rückschluss gezogen werden, dass der Fahrer Drogen oder Alkohol zu sich genommen hat“, sagte der Polizeisprecher. Erst in den kommenden Wochen könne hierzu mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft eine Aussage getroffen werden. Wie bei tödlichen Unfällen üblich, hat die Staatsanwaltschaft sich des Vorfalles angenommen. Diese prüft, ob möglicherweise ein Fall von fahrlässiger Tötung vorliegt. Hierzu müssen die genauen Umstände ausgewertet werden, die mit Gutachtern erstellt werden. Erst die Gutachter können herausfinden, wie schnell der Autofahrer unterwegs gewesen ist und wie der Unfall sich genau zugetragen hat.

Obwohl es an der Stelle keine Ampel oder einen Überweg über die Stadtseeallee gibt, laufen genau an der Stelle, wo die junge Frau vom Auto erfasst wurde, viele Fußgänger über die viel befahrene Straße. Es ist quasi der direkte Weg vom King-Kong-Elfer rüber zum Discounter und Ärztezentrum auf der anderen Straßenseite. Nur rund 100 Meter entfernt befindet sich die Ampelkreuzung Stadtseeallee/Adam-Ileborgh-Straße. Von dort aus war der Autofahrer gekommen und war Richtung Moltkestraße unterwegs, als er die Frau erfasste.

Um möglicherweise noch weitere Details zum Unfallhergang rekonstruieren zu können, bitte Polizeisprecher Marco Neiß weitere Augenzeugen des Unfalls, sich bei der Polizei zu melden. „Das kann uns helfen, den Unfall zu rekonstruieren.“