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Kultur Zugabe für das Theater der Altmark: Stadtrat Stendal soll noch einmal 832.000 Euro drauflegen

Während der seit eineinhalb Jahren laufenden energetischen Sanierung des Theaters der Altmark sind einige Mängel festgestellt worden, die wegen der Sicherheit von Publikum und Mitarbeitern vor der Inbetriebnahme des Theaters behoben werden müssen. Für die Hansestadt Stendal heißt das, noch tiefer in die Tasche zu greifen. Die Mängel stammen teilweise schon vom letzten großen Umbau Mitte der 1990er Jahre.

Von Donald Lyko 15.07.2021, 08:45
Am historisches TdA-Eingang auf der Hofseite laufen derzeit die Sanierungsarbeiten.
Am historisches TdA-Eingang auf der Hofseite laufen derzeit die Sanierungsarbeiten. Foto: Lyko

Stendal - Dass die Sanierung des Theater-Gebäudes an der Karlstraße wegen zusätzlicher Arbeiten noch einmal deutlich teurer wird, ist seit Wochen bekannt. Nun liegt eine konkrete Zahl vor: 832 000 Euro. Über eine Mehrausgabe in dieser Höhe soll der Stadtrat am kommenden Montag entscheiden. Mit dem Beschluss legt er auch fest, an welcher Stelle im Haushalt der Rotstift angesetzt werden soll.

Der Vorschlag der Verwaltung: Geld nutzen, das im 2021er Haushalt für Vorhaben eingeplant ist, die in diesem Jahr aber nicht mehr umgesetzt werden können. Konkret sind das die Projekte Bauernmarkthalle, Erneuerung des Sozialtrakts für das Leichtathletikstadion am Galgenberg und Investitionen in Grünlagen sowie Einsparungen bei der Unterhaltung von Grundstücken und baulichen Anlagen. Die drei Investitionsvorhaben sollen im Haushalt 2022 berücksichtigt werden.

Brandschutzwand muss komplett erneuert werden

Während der energetischen Sanierung waren „grundlegende sicherheitstechnisch relevante bauliche Mängel“ festgestellt worden, die vor dem Wiedereinzug „zwingend behoben werden müssen“, heißt es aus dem Rathaus. Das stellt klar: Sämtliche Arbeiten, mit denen die Mängel behoben werden müssen, sind nicht Bestandteil der energetischen Sanierung und der eigentlichen Planung, sondern kommen nun zusätzlich hinzu. Um diese Arbeiten geht es:

- Erneuerung der maschinellen Entrauchungsanlage im Kleinen Haus. Unter anderem müssen ein neuer Ventilator und eine komplett neue Zuluftanlage eingebaut werden. Angebotspreis: rund 142 000 Euro brutto

- Erneuerung der abgehängten Trockenbaudecke im Großen Haus. Bei Montagearbeiten wurden Mängel sichtbar, die aus der Bauzeit Mitte der 1990er Jahre stammen. Damals sei die Akustikdecke nicht vorschriftsmäßig montiert worden. Kostenschätzung: zirka 220 000 Euro brutto

- Erneuerung von Flurwänden im Obergeschoss. Ein als Brandschutzwand ausgewiesener Flurwandbereich (Trockenbau) entspricht nicht den Brandschutz-Anforderungen. Die Wand wird abgerissen, eine Brandschutzwand plus neuer Brandschutztüren wird errichtet. Kosten: zirka 30 000 Euro brutto

- Erneuerung der Sprinkler- und Sprühflutanlage im Großen Haus. Noch 2017 war dafür Mängelfreiheit bescheinigt worden. Laut neuer Prüfung gibt es erhebliche Mängel. Der Stadtrat hatte schon 2020 zusätzliche Ausgaben dafür beschlossen. Danach wurde ein Löschanlagen-Konzept erstellt, Ende Juli soll ein Ergebnis der weiterführenden Planungen vorliegen. Erwartete Kosten: rund 300 000 Euro

- Planungskosten für die zusätzlichen Leistungen: veranschlagt 90 000 Euro

- Mehrkosten wegen der längeren Bauzeit und Nachträge auf laufende Arbeiten, die nicht zur energetischen Sanierung gehören, zum Beispiel Kosten für Wachschutz sowie Miete und Reinigung der Sanitärcontainer. Kosten: rund 50 000 Euro.

Im Stadtrat waren Kostensteigerungen schon mehrfach Thema. Zuletzt lag die Gesamtinvestition bei rund fünf Millionen Euro.