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Zukunftstag Schüler suchen nach ihrem Traumberuf

Während des Zukunftstages fand in Stendal eine Informationsbörse statt. Schüler informierten sich hier über Ausbildungswege.

Von Anne Toss 27.04.2017, 16:40

Stendal l Ausnahmezustand auf dem Parkplatz vor dem Stadion „Am Hölzchen“: Im Rahmen des Zukunftstages – auch Girls- und Boys-Day genannt – hat dort am Donnerstag eine Informationsbörse stattgefunden. Rund 15 Betriebe, Unternehmen und Einrichtungen informierten Schüler über mögliche Ausbildungswege – und konnten insbesondere mithilfe der gezeigten Technik und Fahrzeuge – die Bundeswehr präsentierte zum Beispiel den Spähwagen Fennek – das Eis brechen und so mit den Schülern ins Gespräch kommen.

„Bisher sind all unsere Fragen beantwortet worden“, sagt Ronan Kästner (16), der zusammen mit Sean Mahnke (14) im Traktor sitzt. Ein Ausbildungsberuf in der Landwirtschaft sei allerdings nichts für die Schüler der Sekundarschule Tangermünde. „Wir wollen beide zur Bundeswehr. Das ist seit der Kindheit unser Berufswunsch. Und das nicht nur wegen dem Geld“, sagt Sean Mahnke und lacht.

Auch am Stand der Polizei herrschte großes Gedränge. Kriminaloberkommissar Jürgen Harder vom Polizeirevier Stendal berichtete den Schülern von der vergangenen Bewerbungsphase. „Wir hatten 350 Ausbildungsplätze und über 1000 Bewerber. 200 haben es schlussendlich geschafft.“ Das Aufnahmeverfahren einfach mit links zu absolvieren, sei also nicht drin – vorbereiten müsse man sich auf jeden Fall.

Auch das Landeszentrum Wald war mit Stephan Miehe vom Betreuungsforstamt Westliche Altmark aus Klötze vor Ort. "Es ist schade, dass die Schüler kein Quiz mehr ausfüllen müssen", sagt Miehe, "denn so mussten sie immer zu uns an den Stand kommen". Jetzt ziehe es sie allerdings meist weiter Richtung Bundeswehr, wo die großen und interessanten Maschinen stehen. Den Schülern, die dennoch mit Miehe ins Gespräch kommen, rät er, zuerst ein Praktikum im Forstbereich zu absolvieren. "Dann wissen sie, dass man schon mal ins Schwitzen kommt und auch dreckig wird", sagt Miehe und lacht.

Neben dem Ausbilder selbst sind auch zwei Azubis mit ihm vor Ort. Pauline Müller (21) und Benjamin Lemme (19) lernen zurzeit den Beruf des Forstwirts. Lemme hat seit seiner Kindheit mit Waldarbeit zu tun. "Meine Familie hat Privatwald, da war ich von Anfang an eingebunden. Ab 14 Jahren habe ich mich für Motorsägen interessiert. Im Prinzip habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht." Pauline Müller dagegen hat sich einfach nach grünen Berufen erkundigt - und landete dann in Klötze. "Ich habe davor auch kein Praktikum gemacht und es hat mir direkt gefallen. Aber klar, es hätte auch nicht passen können", sagt die 21-Jährige.

Lehrerin Sabine Bock vom Gymnasium in Beetzendorf ist als Begleitung ihrer Klasse in Stendal dabei. Sie schätzt den Zukunftstag auch deshalb, weil die Gymnasiasten sonst fast keine Gelegenheit hätten, ein Berufspraktikum zu absolvieren. „Bei uns können die Schüler nur in der zehnten Klasse für zwei Wochen ein Praktikum machen. Ansonsten bleiben ihnen eben nur die Zukunftstage, um sich zu orientieren.“