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Partnerschaft mit Afrika Lüderitz und Lüderitz rücken zusammen: Gegenbesuch aus Namibia in der Altmark

Eine ganze Woche volles Programm haben die Gastgeber im altmärkischen Lüderitz (und Tangerhütte) für ihre Partner aus dem namibischen Lüderitz vorbereitet. Die 2019 gestartete Partnerschaft soll ausgebaut werden.

01.09.2023, 18:00
Seit 2019 steht das Partnerschaftsschild am Ortseingang von Lüderitz (Altmark).
Seit 2019 steht das Partnerschaftsschild am Ortseingang von Lüderitz (Altmark). Foto: Andreas Brohm

Tangerhütte - vs

Ab kommendem Montag wird eine fünfköpfige Delegation aus Lüderitz/Namibia in Lüderitz und damit in der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte zu Gast sein. Ziel der ganzen Woche in der Altmark ist es, Verständnis aufzubauen, die Arbeitsweise in den Verwaltungen und der lokalen Politik zu vergleichen und ein Netzwerk für eine intensivere Zusammenarbeit zu bilden. Geplant ist, zum Ende des Besuchs ein Partnerschaftspapier zu verfassen.

Los geht es am Montagabend mit einem Sektempfang des Ortschaftsrates. Die Delegation soll die gesellschaftlichen Akteure aus den Dörfern Lüderitz, Groß Schwarzlosen und Stegelitz kennenlernen. Am Dienstag werden die Gäste ab 9 Uhr in der Grundschule erwartet, um 10 Uhr geht es gemeinsam mit dem Botschafter für Namibia, Martin Andjaba und Honorarkonsul Burchard Führer, sowie dem Präsidenten der Deutsch Namibischen Gesellschaft Herr Klaus Hess mit dem Traktor durch die drei Dörfer. Am Abend startet ab 19 Uhr ein Fest mit dem Fanfarenzug auf dem Gelände hinter der Grundschule. „Wir wollen einen Eindruck geben, wie bei uns Feste aussehen“, so Ortsbürgermeisterin Edith Braun.

Lüderitz/Namibia stellt sich am Dienstag vor

Schon um 18 Uhr stellt sich die Delegation aus Namibia, um Bürgermeister Benjamin McKay vor, alle Interessierten sind eingeladen. „Ich war fasziniert und ich freue mich darauf zu erfahren, wie die Lüderitzer ihre Stadt selbst sehen“, sagt Bürgermeister Andreas Brohm (parteilos), der im vergangenen Jahr selbst in Namibia zu Gast war.

Am Mittwoch gibt es einen Workshop der Organisation „Engagement Global“, die im Auftrag der Bundesregierung. Ziel der Kommunalpartnerschaften ist es, Gemeinden zu befähigen, sich für eine gerechtere Welt im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen einzusetzen.

Beim Unternehmerfrühstück am Donnerstagmorgen um 7.30 Uhr wird sich die Delegation den Unternehmern der Region vorstellen. Das Treffen wird in Lüderitz in den Mehrzweckräumen an der Grundschule stattfinden. Im Anschluss daran steht ein Besuch der Berufsschule in Stendal an und am Nachmittag hat Bürgermeister Andreas Brohm ins Rathaus eingeladen.

Am Freitag ist die Delegation zu Gast an der Hochschule Stendal-Magdeburg. Dort ist man dabei, konkrete Beziehungen nach Namibia aufzubauen und hofft, dass diese Idee nun wieder stärker in den Focus gerückt werden könnte. Am Nachmittag steht ein Besuch im Landtag von Sachsen-Anhalt an und ein Austausch mit Vertreterinnen der IHK Magdeburg. Am Freitagabend wird das Lüderitz-Lüderitz Team mit dem Fanfarenzug beim Burgfest in Tangermünde dabei sein.

Am Samstagnachmittag ist ab 16 Uhr der Abschlussaustausch geplant. Gemeinsam soll Bilanz gezogen und in die Zukunft geschaut werden.

Mitbring-Grillen als Abschluss am Sonnabend

Am Sonnabend, 9. September ab 17.30 Uhr sind Mitstreiter und Interessierte herzlich zu einem Mitbring-Grillen an der Mehrzweckhalle in Lüderitz eingeladen. Ziel sei es, dass Lüderitz-Lüderitz Team zu erweitern. „Wollen wir uns hier engagieren, profitieren oder stärker austauschen, brauchen wir dafür ein breites Netzwerk“, so Brohm. Er lädt alle ein, die mitmachen möchten.

Der Sonntag wird kulturell mit dem Besuch des Konzertes in der Kapelle Briest und dem neuen Schloss in Tangerhütte abgerundet. Am Abend wird die Delegation ihren Heimflug nach Namibia antreten.

Bereits im vergangenen November war eine Delegation aus der Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte und der Ortschaft Lüderitz nach Namibia gereist. Dort lernten die Altmärker die Alltagsherausforderungen der Lüderitzer in Namibia kennen. Im kolonialgeprägten Städtchen Lüderitz leben etwa 12 000 Einwohner. Größte Herausforderung ist es, sauberes Trinkwasser für alle sicher zu stellen. Das Trinkwasser kommt aus etwa 160 Kilometern Entfernung aus einem natürlichen Wasserspeicher in der Wüste. Regen kennt man nicht, genauso wenig eine nachhaltige Müllentsorgung.

Lüderitz ist einer der Wind und sonnenreichsten Orte der Welt. Wie gemacht dafür grünen Wasserstoff aus Wind – und Sonnenenergie zu produzieren. Die Hälfte des deutschen Bedarfs könnte bald in der Wüste bei Lüderitz produziert werden, dann würde ein neuer Hafen notwendig sein und über 15 000 Arbeiter nach Lüderitz ziehen.