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Jubiläum Ein Likörchen für das Frauenchörchen

Der Klein Wanzleber Frauenchor hat sein 25-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert in der St.-Johannis-Kirche gefeiert.

Von Sabrina Trieger 23.09.2015, 01:01

Klein Wanzleben l „Ein Likörchen für das Frauenchörchen. Das ist schöner als Applaus, als so mancher Blumenstrauß“, mit diesen nicht ganz ernst gemeinten und gesungenen Liedzeilen stimmten die Klein Wanzleber Sängerinnen ihr Publikum auf den geselligen Ausklang des Festkonzertes ein. Der Frauenchor hatte am Sonnabend in die Kirche zu seinem 25-jährigen Bestehen geladen.

„Ich hoffe, dass wir sie noch bei vielen Auftritten sehen werden“, sagte Bürgermeisterin Petra Hort (Linke), die sich in die Riege der Gratulantenschar eingereiht hatte. Ihren Worten schloss sich auch Pfarrer Thomas Seiler an.

Acht von insgesamt 29 Sängerinnen singen bereits seit 25 Jahren in der Gruppe mit. Rainer Schomburg, Präsident des Chorverbandes Sachsen-Anhalt, überreichte den Gründungsmitgliedern Anni Pietsch, Doris Werner, Inge Schäfer, Susanne Lux, Maren Rummel, Annette Koch, Karin Mußmann und Ute König zur Feier des Tages eine Ehrenurkunde. Auch Joachim Bau, Vorsitzender des Chorkreises Magdeburger Börde sowie Klaus Tietze, Kreischorleiter der Magdeburger Börde, sprachen ihnen ihre Anerkennung aus.

Vor 25 Jahren als Lehrerchor an der Klein Wanzleber Schule nach einer Idee von Schulleiterin Waltraud Wenzik gegründet, ist es Chorleiterin Karin Mußmann, die bei „ihren“ Damen von der ersten Probe an den Ton angibt. Und zwar ganz klassisch mit ihrer „goldenen“ Stimmgabel. Dazu gratulierte ihr auch Manfred Lieske, Leiter des Remkersleber Männerchores. Er selbst wird in zwei Jahren sein 50-jähriges Dirigentenjubiläum begehen. „Sein“ Männergesangverein wird bereits im nächsten Jahr 155. Geburtstag feiern. „Wir hoffen auf noch viele gemeinsame Auftritte“, sagte Lieske zu den Klein Wanzleberinnen.

Auf eine 139-jährige Geschichte blicken die Mitglieder des Hohendodeleber Gemischten Chores „Bördeland 1876“ zurück. Auch sie gratulierten ihren Sangesschwestern: „Wir wünschen Euch, dass ihr immer jemanden haben werdet, dem ihr eure Noten weitergeben könnt. Nur so bleibt ein Chor erhalten.“ Von Nachwuchssorgen kann die Klein Wanzleber Liedertafel bereits ein Lied singen. „Wir suchen, wie auch unser Männerchor, immer noch neue Stimmen“, merkt Karin Mußmann an. Mit 83 Jahren ist Edeltraud Bachmann übrigens das älteste Mitglied. „Wer Interesse hat, kann zu den Proben, die jeden Montag unter dem Dach des Klein Wanzleber Feuerwehrgerätehauses stattfinden, um 19 Uhr vorbeischauen.“

Stimmungsvoll soll der für den Tag der Deutschen Einheit geplante Ausflug werden. „Da wir gleichzeitig auch der Kirchenchor sind, fahren wir am 3. Oktober zu unserer Partnergemeinde nach Melsungen. Hier wird es dann ein Festkonzert geben“, kündigt Ute König an. Ihren nächsten Auftritt hierzulande haben sich die Frauen bereits fest für den ersten Advent in ihren Sangeskalender eingetragen. Das Konzert mit weihnachtlichen Stücken wird es traditionell im Zuckerdom geben.

Dass sie die Kirche immer wieder als Auftrittsort nutzen dürfen, dafür sprach Annette Koch im Namen des Chores ihren Dank aus. „Hier sieht man, dass jede kleine Spende Großes bewirken kann. Das Gotteshaus hat sich in den vergangenen Jahren wirklich herausgeputzt. Ich bin gespannt, wie es sein wird, wenn wir hier unser 50-jähriges Jubiläum feiern werden“, sagte sie.

Schon jetzt hat der Frauenchor ein Repertoire von 250 Liedern auf dem Kasten. „Unser kleines Likörchen-Lied hat übrigens die Titelnummer 121“, merkt die 54-jährige Ute König lachend an. Sie gehört nicht nur zu den Gründungsmitgliedern, sie hat auch schon seit 15 Jahren, mit dem Zusammenschluss von Frauen- und Männerchor zur Liedertafel Klein Wanzleben, den Vorsitz inne.

Monika Siebert bekam von ihr zum Jubiläum die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Und es war ein bewegender Moment: Denn die 63-Jährige kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr Teil der Gruppe sein. „15 Jahre habe ich die zweite Stimme gesungen. Eine Zeit, die ich nie vergessen werde“, sagte Monika Siebert sichtlich gerührt.