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Naturschutz Angler pflegen die Tonkuhle

An der Tonkuhle Altenweddingen waren jetzt wieder die Angler aktiv. Sie pflegten unter anderem die Uferflächen.

Von Dirk Halfas 18.08.2018, 23:01

Altenweddingen l Bei milden Vormittagstemperaturen fanden sich elf Mitglieder des Anglervereins Altenweddingen und Umgebung an der Tonkuhle ein. Die Frauen und Männer waren mit Harken, Heckenscheren, Rasenmäher und einer Motorsense ausgerüstet. „Der Einsatz zur Gewässerpflege ist für uns wichtig, weil wir damit auch einen Beitrag zum Naturschutz leisten“, meinte der Vorsitzende des 1963 gegründeten Anglervereins, Albrecht Fromme. Fromme: „Die große Trockenheit in den letzten Wochen macht uns sehr zu schaffen, in der Tonkuhle fehlt mittlerweile ein Meter Wasser. Ich bin froh, dass die Algen sich nicht vermehrt und die Fische noch genügend Sauerstoff haben.“

Um das sich im See befindende Kraut herauszufischen, warfen die Petrijünger rings um die Tonkuhle an Seilen befestigte Harken ins Wasser, mit denen sie die Pflanzen herauszogen. „Das ist ganz schön anstrengend, aber wir müssen das Gewässer von Wasserpflanzen befreien, die den Fischen den Lebensraum nehmen, wenn sie zu dicht sind“, sagte Gewässerwart und Vorstandsmitglied Bernd Jende. Im August ist es für diese Aktion günstig, denn die Laichzeit der Fische ist beendet und die Brutzeit der Vögel in Ufernähe am Ausklingen.

Währenddessen mähten andere Angelfreunde im Uferbereich die Rasenflächen, beseitigten mit der Motorsense die Wildkräuter, befreiten die Angelstellen von Wildwuchs und beschnitten Sträucher, um ringsum die Wege freizuhalten. Dies auch, weil das vom Anglerverein von der Gemeinde gepachtete Gebiet der Naherholung dient, und der Angelverein möchte, dass es einen gepflegten Eindruck macht, wenn diese hier am Wochenende spazieren gehen.

Reichhaltig ist der Fischbestand in der knapp drei Hektar großen Tonkuhle. So tummeln sich in der Unterwasserwelt Barsche, Karpfen, Aale, Zander, Schleie, Rotfedern, Plötzen, Brassen und Hechte. Seit der Nachkriegszeit wurde hier Ton abgebaut, danach füllte sich die Grube mit Regenwasser und Mittelschichtwasser, das auf den umliegenden Feldern ins Erdreich sickert und dann hierher in die Kuhle abfließt.

„Wie immer werden auch in diesem Jahr neue Fische eingesetzt, diesmal nehmen wir Aale und Zander“, betonte Gewässerwart Bernd Jende an. Sie kommen eigentlich in der Tonkuhle als isoliertem Gewässer Aale nicht vor. Vereinsvorsitzender Fromme erklärte, warum ihm der Edelfisch so wichtig ist: „Der Aal ist vom Aussterben bedroht und der teuerste und begehrteste Fisch. Er vermehrt sich hier nicht, sondern nur in der Sargassosee, also im Meer. Das Aussterben kommt dadurch, dass die großen Fischkutter in der Nordsee die Aale auf ihrer Wanderung abfangen. Wir sind in der Zeit angekommen, in der die EU das verbieten muss. Aale könnten sogar bis in die Sülze gelangen oder in den Graben im Dorf, da diese Gewässer eine Verbindung zu einem großen Fluss zum Meer haben.“