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Architektur Ideensuche für Wettbewerb auf dem Gut

Die Kommende in Bergen ist eines von drei Objekten eines studentischen Architekturwettbewerbes.

Von Constanze Arendt-Nowak 18.04.2018, 01:01

Bergen l 26 Studenten nahmen die Kommende in Bergen genau unter die Lupe. Einige fotografierten, andere richteten ihren Fokus auf die konkreten Fragen an den Hofbesitzer und die Verantwortlichen von der Denkmalbehörde.

Ihre Aufgabe nämlich wird es in den kommenden Monaten sein, im Rahmen eines Architekturwettbewerbes Projekte für einen Lückenschluss für das historische Ensemble zu entwerfen. Ausgeschrieben ist die zehnte Auflage des Architekturwettbewerbs „Messeakademie“ deutschlandweit von der Leipziger Messe GmbH. Drei Objekte in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen bilden die Grundlage für die Projekte der Studenten.

Eine, die von dem Objekt in Bergen absolut begeistert war, ist die Studentin Saskia Bruhn, die an der Technischen Universität in Dresden studiert. Sie will nicht nur an dem Wettbewerb teilnehmen, sondern sich auch in ihrer Diplomarbeit der Kommende in Bergen widmen. Obwohl sie in Magdeburg geboren ist, hat sie den Hof erst bei der Vorstellung der Diplomthemen kennengelernt. „Das Gebäude und den Hof fand ich Wahnsinn“, erklärt sie und ist sich sicher, dass sie in den nächsten Monaten ein Projekt entwerfen wird – „ein Zwischending, leicht historisierend, aber deutlich abgetrennt vom Bestand“. Die ersten Ideen kamen ihr schon bei der gestrigen Exkursion über den Hof. So fielen ihr die Fensterfragmente in der Außenmauer auf. „Ich habe schon überlegt, ob man die Fenster wieder aufbrechen könnte und zumindest von innen wieder nutzen könnte“, dachte sie laut.

Ob das – falls sie es umsetzt – nach Abgabeschluss der Wettbewerbsarbeiten der Jury gefällt, wird sich zeigen. Ina Malgut weiß als Projektbetreuerin der Messeakademie jedenfalls genau, worauf es ankommt: „Die Neubauten müssen sich in die Architektur einpassen, so dass der Denkmalschutz damit leben kann und sie für den Hofbesitzer auch nutzbar sind.“

Und da haben die Hofbesitzer Elisabeth und Walter Kremer auch klare Vorstellung. „Wir haben hier eine schöne Kombination, denn wir betreiben moderne Landwirtschaft im historischen Gewand“, erklärte Walter Kremer. Seine großen landwirtschaftlichen Fahrzeuge und Geräte brauchen viel Platz. Dementsprechend sollen auch die neuen Gebäude, die rechts und links des historischen Torbogens entstehen sollen, einen großen Raum im Inneren vorhalten. Ein größerer Werkstattbereich und Unterstellmöglichkeiten für die Maschinen wird gewünscht. „Wir sind froh Bestandteil der ‚Messeakademie‘ geworden zu sein und sind sehr gespannt, welche Ideen die jungen Leute in ihren Arbeiten vorstellen“, sagte Walter Kremer.

Als Gebietsreferent des sachsen-anhaltischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie hat auch Tobias Breer seine Vorstellungen. Unter anderem sieht er in dem Torbogen und in den Mauern Relikte, die aus einer Zeit stammen, als landwirtschaftliche Maschinen noch ganz andere Maßstäbe hatten als heute. Dennoch sollen die erhalten bleiben.

Was nach der Exkursion aber erstmal bleibt, ist die Frage, wie die Studenten den Spannungsbogen zwischen Historie und Moderne überbrücken.