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Bäume Große Äste bedrohen Grundstück

Fünf große Linden sorgen in der Roßstraße in Wanzleben (Landkreis Börde) bei Anwohnern weiter für Ärger.

Von Mathias Müller 07.08.2020, 01:01

Wanzleben l Wenn die Wanzleber Karin Fieber in der Roßstraße 26 vor ihre Hoftür tritt, fällt ihr Blick mit Sorge auf die fünf großen Linden, die direkt vor ihrem Grundstück stehen. Die mächtigen Bäume sind bis zu 30 Meter hoch und haben einen Kronendurchmesser von bis zu 20 Metern. Bei jedem Sturm befürchtet die Anwohnerin, dass Äste abbrechen und auf ihrem Grundstück Schäden anrichten. Oder noch schlimmer, dass dabei Menschen verletzt werden.

Die Bäume stehen auf dem Grund und Boden der Stadt Wanzleben-Börde. „Deshalb muss die Stadt auch die Verantwortung für die Bäume übernehmen“, findet Karin Fieber. Sie und andere Anwohner dieses Bereiches der Roßstraße fordern daher die Stadtverwaltung auf, für das Beschneiden der Bäume zu sorgen. Wie Lebensgefährte Heinz Prosovsky ergänzt, sorgten die Wurzeln der Bäume vor dem Grundstück für das Anheben des Gehwegs. „Die Stolperstellen sind gerade für ältere Menschen, die auch mit Rollatoren unterwegs sind, sehr gefährlich“, gibt er zu bedenken.

Die Wurzeln der Linden haben auch schon auf dem Grundstück von Karin Fieber und Heinz Prosovsky vor Jahren für Schäden gesorgt. „Die Wurzeln machen alles kaputt“, beklagt Karin Fieber. Schäden seien bereits unter anderem am Wohnhaus, an der Garage, im Garten und der Terrasse aufgetreten. Im Fall der Garage habe die Versicherung aus Kulanz 5800 Euro gezahlt. Karin Fieber selbst hat den Schaden auf mehr als 47 000 Euro geschätzt. Auf den meisten Kosten sei sie daher sitzen geblieben. Um mehr für die Schäden bezahlen zu können habe die Versicherung verlangt, die Wurzeln auf dem Grundstück auszugraben, um genau zu sehen, dass sie die Verursacher für die Schäden seien. Das habe Karin Fieber jedoch wegen des amit verbundenen Aufwands abgelehnt. Außerdem ragen die Äste der Linden bis zu 3,80 Meter über die Mauer auf das Grundstück von Fieber und Prosovsky. Deshalb fordert Karin Fieber die Stadt Wanzleben auf, für das Beseitigen der Äste zu sorgen. Oftmals seien bei starkem Wind bereits Äste abgebrochen, auf ihr Grundstück gestürzt und haben dort Schäden angerichtet. Lebensgefährte Heinz Prosovsky sei fast von einem Ast getroffen worden.

„Wenn die Stadt dafür sorgt, dass die Kronen der Bäume nur um fünf bis sechs Meter gekürzt werden, dann haben wir auch weniger Laub auf unserem Grundstück“, macht Karin Fieber aus ihrer Sicht auf ein weiteres Problem aufmerksam, das von den Linden ausgehe. Auch in der Roßstraße würde das Laub ständig für Dreck sorgen, was nicht nur Karin Fieber, sondern auch die anderen Anwohner auf die Palme bringt. Erst beim letzten starken Gewitterguss verstopfte das viele Laub die Dachrinne ihres Wohnhauses. Das Wasser pladderte an der frisch gestrichenen Fassade herunter. „Das Wasser löst die Farbe auf, dringt ins Mauerwerk und durchnässt die Holzbalken“, beklagt Heinz Prosovsky. Sicher, er sei selbst für die Sauberkeit seiner Dachrinne verantwortlich. „Aber ich kann doch nicht ständig auf der Leiter stehen und das Laub entfernen“, gibt Prosovsky zu bedenken.

Das Problem mit den fünf großen Linden in der Roßstraße ist im Wanzleber Rathaus seit Jahren bekannt, sagt Bauamtsleiter Olaf Küpper. Nur sei es aus seiner Sicht nicht angemessen, die mehr als 100 Jahre alten Bäume fällen zu lassen, da sie nach einem Gutachten gesund seien. „Dann hätten wir gar keine Straßenbäume mehr“, sagt er. Im Herbst werde die Stadt alle ihre Bäume begutachten und entscheiden, welche beschnitten werden und welche nicht. „Wenn sie dran sind, auch die Linden in der Roßstraße. Diese Bäume haben wir schön öfter beschnitten“, versichert Küpper. Das Todholz würde ohnehin aus Gründen der Gefahrenabwehr aus den Baumkronen entfernt werden. Wenn von den Ästen, die von den Linden auf das Grundstück von Karin Fieber keine Gefahr ausginge, würden diese auch nicht entfernt werden.

Zum Thema Laub in der Roßstraße sagt Küpper, dass die Kehrmaschine dort mehrfach hin und her gefahren sei. Damit habe die Stadt dem Wunsch der Anlieger entsprochen.