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Polizei Beamte weiter in Wanzleben präsent

Ab Mitte Juli wird die Wanzleber Polizei-Außenstelle nicht mehr ständig besetzt sein. Trotzdem wollen die Beamten Präsenz zeigen.

Von Mathias Müller 03.06.2017, 01:01

Wanzleben l „Unser Ziel ist es, mehr Polizeibeamte auf die Straße zu bekommen“, sagte am Donnerstag Eckhard Gluschke, Leiter des Polizeireviers Börde mit Sitz in Haldensleben im Wanzleber Rathaus. Der Kriminaloberrat war mit zwei seiner Führungskräfte auf Einladung von Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos) in die Sarrestadt gekommen, um die neue Struktur der Polizei zu erklären, die von Mitte Juli an in der Einheitsgemeinde gelten wird.

„Die Polizei zieht sich nicht aus Wanzleben zurück“, versicherte der oberste Polizist des Landkreises Börde und wollte mit dieser Aussage mögliche Bedenken in der Bevölkerung und bei der Wanzleber Verwaltungsspitze zerstreuen.

Fakt ist jedoch, dass die Wanzleber Außenstelle des Polizeireviers Börde in der Lindenpromenade 21 von Mitte Juli an nicht mehr rund um die Uhr an allen Tagen des Jahres mit einem Beamten besetzt sein wird. Bis jetzt ist es so, dass ein Polizeibeamter in der Wache sitzt und auch bei Bedarf Anzeigen oder Anliegen von Bürgern entgegennimmt.

Die Anzahl dieser Bürgerkontakte sei in der Vergangenheit jedoch sehr gering gewesen, schätzte Polizeirat Daniel Herfen, Leiter Reviereinsatzdienst des Polizeireviers Börde, beim Gespräch im Wanzleber Rathaus ein. Deshalb habe sich die Polizeiführung entschlossen, diese Beamten mobil im Streifenkreis Wanzleben einzusetzen. Das steigere nach Einschätzung von Herfen die Effizienz der Polizeiarbeit.

„Die Beamten warten nicht mehr in der Wache auf die Bürger, sondern verstärken ihre Präsenz in der Fläche“, bekräftigte Polizeichef Gluschke. Sie sitzen dann in einem Streifenwagen, der rund um die Uhr in der Einheitsgemeinde Wanzleben im Einsatz sei. Im Landkreis Börde gebe es in der Zuständigkeit des Polizeireviers sechs Streifenkreise, die sich räumlich gesehen auch überlappen würden.

Anspruch der Polizeiführung sei es, dass die Funkwagenbesatzung innerhalb von 20 Minuten alle Punkte eines Streifenkreises erreichen könne. Benötige ein Bürger im Notfall die Hilfe der Polizei, solle er nach den Worten Gluschkes immer den Notruf 110 wählen. Diese Notruf laufe im Lage- und Führungszentrum der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord in Magdeburg auf.

Von den dort diensthabenden Polizeibeamten würden dann die Einsätze der Funkstreifenwagen koordiniert werden. Auch im Streifenkreis Wanzleben. Bei Anliegen, die sich nicht auf Notfälle beziehen, könnten die Einwohner Kontakt zu den Regionalbereichsbeamten aufnehmen oder das Revierkommissariat in Oschersleben persönlich aufsuchen. Dieses Revierkommissariat in der Bodestadt werde weiterhin rund um die Uhr mit Beamten besetzt sein. Dort seien neben der Schutzpolizei auch Kriminalisten zu erreichen.

An der Wanzleber Liegenschaft in der Lindenpromenade werde die Polizei weiter festhalten. Von dort aus würden die Beamten des Streifenkreises Wanzleben ihren Dienst antreten.

Da viele Polizeibeamte, die im hiesigen Streifenkreis ihren Dienst versehen würden, aus der Region stammten, hätten sie kurze Anfahrtswege. Das Objekt, dass von Mitte Juli an nicht mehr ständig personell besetzt sei, werde nach den Worten von Polizeichef Gluschke elektronisch gesichert.

Den direkten Draht zum Wanzleber Bürger haben nach dem Modell der Polizei die Regionalbereichsbeamten Lothar Pott und Peter Zaehle. Mit der Veränderung in der Struktur werden diese Beamten von der bisherigen Außenstelle des Polizeireviers Börde in der Lindenpromenade in ein Büro umziehen, das sich im Verwaltungsgebäude der Einheitsgemeinde Stadt Wanzleben-Börde in der Roßstraße 44 befindet.

Dort sitzt auch das Ordnungs- und Sozialamt unter der Leitung von Kai Pluntke. Durch die räumliche Nähe versprechen sich die Verantwortlichen einen noch engeren Kontakt zwischen Ordnungsamt und Regionalbereichsbeamten. „Gerade in den Sommermonaten gehen wird abends verstärkt zusammen auf Streife“, bekräftigte Pluntke den kurzen Draht seiner Mitarbeiter mit den Polizeibeamten.

Bei der Absicherung von Umzügen oder bei der Durchsetzung des Straßenverkehrsrechts arbeite die Stadt sehr gut mit den Regionalbereichsbeamten zusammen. Auch seien Ordnungsamt und Polizei zurzeit zusammen verstärkt im Bereich Klein Wanzleben auf Kontrollfahrten, da sich dort wegen der Bauarbeiten auf der Bundesstraße 246a immer mehr Autofahrer illegale Schleichwege suchen würden.

Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge begrüßte es ausdrücklich, dass sich die Polizei weiterhin zum Standort Wanzleben bekenne. Aus seiner Sicht sei es erfreulich, wenn sich die Einwohner beispielsweise beim Aufgeben einer Anzeige direkt an die Regionalbereichsbeamten, die von Mitte Juli an ihren Sitz im Ordnungsamt der Sarrestadt haben, wenden können.

„Die Regionalbereichsbeamten haben der Polizei ein Gesicht gegeben, das ist die Polizei zum Anfassen“, freute sich Revierleiter Eckhard Gluschke über den Erfolg dieses im Jahr 2014 eingeführten Modells. Im Polizeirevier Börde sind in den Verwaltungsgemeinschaften, Städten und Einheitsgemeinde insgesamt 26 Regionalbereichsbeamte im Einsatz.