Verkehrsdebatte Bürger in der Region Wanzleben fordern generell Tempo 30 in Ortschaften
Die Debatte um zeitlich begrenzte Tempo-30-Zonen in den Ortschaften der Region Wanzleben geht weiter. In einer Volksstimme-Umfrage auf Facebook sprachen sich zahlreiche Bürger für die Einrichtung einer solchen Zone in Remkersleben aus, allerdings als ständige Lösung. Die Einheitsgemeinde ist inzwischen mit der Polizei wegen Geschwindigkeitskontrollen im Gespräch.

Wanzleben/Remkersleben - Die Umfrage der Volksstimme ist bei Facebook auf großes Interesse gestoßen. Stand Montagfrüh haben sich dort über 4000 Bürger mit der Frage beschäftigt „Sollten Autos und Lkw durch Remkersleben generell nur mit Tempo 30 fahren dürfen?“
Die Resonanz lässt darauf schließen, dass den Einwohnern der Region Wanzleben dieses Thema sehr wichtig ist. Aber auch die Antworten auf die Frage sind mehr als eindeutig. Speziell in der Facebook-Gruppe „Die Wanzlebener“ gab es die meisten Wortmeldungen dazu. Bürger machten darauf aufmerksam, dass zu schnelles Fahren ein generelles Problem in Remkersleben darstelle. Eine grundsätzliche Regelung über eine Tempo-30-Zone sei zu begrüßen. Außerdem wären regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen eine gute Idee. Zudem wurde ins Spiel gebracht, generell Tempo 30 in den Orten einzuführen.
„Neben dem krankmachenden Lärm ist auch die Gefahr für Kinder und Radfahrer erheblich“, äußert sich eine Nutzerin. Genau das wusste auch schon Ortsbürgermeister Martin Niemann zu berichten. „Wir verlangen einfach eine Lösung, die den Bürgern in unserem Ort weiterhilft“, betont er. Für ihn und auch die Einwohner sei einfach nicht zu verstehen, dass vom zuständigen Landesverwaltungsamt Formalien ins Feld geführt werden, anstatt zu handeln.
„Im Umfeld der Zuckerfabrik Klein Wanzleben sind nach Beendigung größerer Baumaßnahmen in Seehausen die während der nötigen Umleitungen veränderten Verkehrsströme neu zu erfassen, bevor neu über eventuelle Maßnahmen zum Lärmschutz entschieden werden kann“, hatte Pressesprecherin Denise Vopel erklärt.
Derzeit sieht sich allerdings der für die Verkehrszählungen zuständige Straßenbaulastträger für die Bundes- und Landesstraßen mangels funktionierender Zählgeräte allerdings nicht in der Lage, die Zählungen zeitnah durchzuführen. Mögliche Zählungen in der Zeit der Rübenkampagne 2020 wurden ebenfalls nicht vorgenommen. Das ist auch dem Ordnungsamtsleiter der Einheitsgemeinde, Kai Pluntke, bekannt. Deswegen hatte er eine Amtshilfe ins Gespräch gebracht, bei der Landkreis Börde und Einheitsgemeinde die 30er-Zonen zumindest während der Rübenkampagne durchsetzen würden.
„Unserer Meinung nach haben sich die Verkehrsflüsse nicht entscheidend geändert“, sagt er. Somit könne die bis 2020 durchgesetzte Genehmigung durch das Landesverwaltungsamt durchaus wieder in Kraft gesetzt werden. Gleichzeitig hat das Ordnungsamt schon Kontakt zur Polizei aufgenommen, um Geschwindigkeitskontrollen zu veranlassen. „Diese könnten über die Regionalbereichsbeamten erfolgen“, beschreibt Kai Pluntke. Es gebe entsprechende Technik, die angefordert werden könne, um damit Kontrollen durchzuführen. Die Probleme der Bürger in Remkersleben seien der Verwaltung zur Genüge bekannt. Daher sei man bemüht, hier entsprechende Maßnahmen durchzusetzen.“