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Coronavirus Das Aus für Dodendorfs Gulaschkanone

Bürgermeister Michael Schmitz bedauert die Einschränkungen in seinem Heimatort aufgrund der Corona-Krise.

01.04.2020, 09:50

Sülzetal (vs) l Die Auswirkungen der Corona-Krise beeinträchtigen auch das Leben im Sülzetal. Die Volksstimme will von den Bürgermeistern wissen, was das für ihre Orte bedeutet. In Dodendorf ruft Michael Schmitz zu Gelassenheit und Zuversicht auf.

Was bedeutet die Krise für Dodendorf?
Die Corona-Krise bedeutet auch für Dodendorf ein eingeschränktes Leben und minimierte soziale Kontakte. Zwar sind diese Auswirkungen im Dorf nicht so sehr zu spüren wie in der Stadt Magdeburg, aber man kann sie auch bei uns nicht leugnen.

Welche Vorhaben, Planungen, Aktionen leiden darunter?
Bei uns in Dodendorf ist der beliebte Treffpunkt zum Mittagessen an der Gulaschkanone im Ort eingestellt. Viele Veranstaltungen hier bei uns in Dodendorf, wie zum Beispiel der Freitagsstammtisch, das Osterfeuer, privat gebuchte Feierlichkeiten im Saal des Sport- und Vereinsheims mussten abgesagt werden. Extrem leid tun mir die Absagen der wöchentlich am Mittwoch stattfindenden Senioren-Sporttreffen. Gerne werden diese Treffen auch als Anlass zur Pflege sozialer Kontakte genutzt. Selbst unsere Jugendlichen vermissen den Jugendtreff am Dienstag.

Eine Aktion kurz vor Schluss war noch die Umpflanzung von drei Bäumen ...
Stimmt. Persönlich freue ich mich darüber, dass wir die Bäume ohne Aufschub zum Schill-Denkmal umsetzten konnten. Damit haben wir verhindert, dass die Bäume noch fester an der vorherigen Stelle anwachsen.

Wie steht es um die örtlichen Unternehmer?
In einem Gespräch mit unserem Bäckermeister Uli Meyer habe ich erfahren, dass die Bäckerei kurz vor dem Schließen stand. Der Grund hierfür waren Probleme bei der Beschaffung von Hefe. Gott sei Dank konnte er dieses Problem mit viel persönlichem Engagement klären. Die Bäckerei kann somit ihre Versorgungsaufgaben weiterhin absichern.

Wie gehen Sie mit dem Ausfall der Ratssitzungen um? Können Sie das bei sich in Dodendorf kompensieren?
Die erste Hürde einer Ratssitzung – das Umlaufverfahren für eine Beschlussfassung – wurde schon gemeistert. Somit werden auch schon termingebundene Vorhaben beraten und verabschiedet. Das wichtigste Gut ist und bleibt natürlich unsere Gesundheit. Alles weitere ist eine Frage der Organisation und Disziplin.

Wo sehen Sie die erste, größere Bewährungsprobe für die Gemeinde Sülzetal?
Persönlich würde ich mich sehr darüber freuen, wenn wir die Bürgermeisterwahl für das Sülzetal, die der Gemeinderat für Juni festgelegt hat, auch an diesem Termin durchführen können. Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass alle dazu notwendigen Maßnahmen, so wie sie der Bürgermeister der Gemeinde, Jörg Methner, genannt hat, eingehalten werden. Auf alle Fälle stehen die Wahlhelfer in Dodendorf schon in den Startlöchern.

Wie gehen Sie privat mit der Krise um?
Nun bin ich schon relativ lange auf der Welt und habe auch schon so manche Krise gemeistert. Ich möchte die gegenwärtige Situation nicht verharmlosen. Ich möchte vielmehr zur Gelassenheit und Zuversicht animieren. Wenn wir unsere positive Einstellung behalten, haben wir automatisch schon viel mehr Abwehrstoffe in unserem Körper als jeder „Nieselpriem“ in unserem Umfeld.

Was bedeuten die Einschränkungen für Ihr Familienleben?
Privat versuche ich natürlich auch in meinem Familienleben, all die entsprechenden Empfehlungen einzuhalten und zu befolgen. So ein bisschen einen Gewissenskonflikt habe ich dabei aber dann doch bekommen, als von meinen Kindern aus Wolfsburg und Bergen ein Hilferuf zur Kinderbetreuung kam. Dieser Umstand hat sich aber insofern geklärt, dass jetzt ein Elternteil zu Hause ist.