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Dorfleben Dorfladen ist mehr als Einkaufsort

15 Jahre hat Rosemarie Große den Krottorfer Nahkauf geleitet. Sie ist froh, mit Andrea Nickisch eine Nachfolgerin gefunden zu haben. Als mutig bezeichnet Bürgermeister Ernst Brunner den Schritt der jungen Krottorferin.

24.05.2021, 21:13
Bürgermeister Ernst Brunner dankt Rosemarie Große, die 15 Jahre den Dorfladen in Krottorf führte.
Bürgermeister Ernst Brunner dankt Rosemarie Große, die 15 Jahre den Dorfladen in Krottorf führte. Fotos(2): Yvonne Heyer

Yvonne HeyerKrottorf - Zum 1. Mai war Schluss. Rosemarie Große hat den Dorfladen in Krottorf zum letzten Mal abgeschlossen. Mit 64 Jahren genießt sie nun den Ruhestand. Leicht ist der Hordorferin der Schritt nicht gefallen. Das ist zu spüren, als sie in diesen Tagen noch einmal „ihren“ Laden betritt. „Es tut noch weh, es war so schön hier in Krottorf“, sagt die 64-Jährige. Vor 15 Jahren hat Rosemarie Große aus einer gut bezahlten Festanstellung heraus den Schritt in den Selbständigkeit gewagt. „Jeden Tag bin ich vorher mit Bauchschmerzen zur Arbeit gefahren. Das konnte so nicht weiter gehen“, erklärt sie ihre damaligen Beweggründe. In Krottorf wurde sie mit offenen Armen empfangen. Ich bin jeden Tag mit Freude hergekommen und so sind die Jahr wie im Fluge vergangen“, sagt Rosemarie Große.

Zum Abschiednehmen ist sie noch einmal an ihre einstige Wirkungsstätte zurück gekehrt. Hier trifft Rosemarie Große auf einige Stammkunden. Dazu gehören zweifelsohne die 80-Jährige Elke Gebhardt, Ina Bekurs und Bernd Albrecht. Alle drei gehören der älteren Generation an und sind sehr froh, dass mit der 34-jährigen Andrea Nickisch eine Nachfolgerin für den Laden gefunden wurde. „Hier kaufe ich ein, was ich täglich brauche“, sagt Elke Gebhardt. Sechs Euro kostet die Tour mit dem Bus nach Oschersleben und zurück. „Das Geld kann ich auch hier ausgeben. Ich kaufe so viel ein, wie ich allein nach Hause tragen kann“, macht sie deutlich. Würde sie in Oschersleben einkaufen, müsste sie am Neuen Weg aussteigen und bis in den Ort hinein laufen. Das ist der 80-Jährigen zu viel. Auch Elke Gebhardt findet es mutig, dass Andrea Nickisch den Schritt in die Selbständigkeit gewagt hat und den Laden fortführt. „Wir haben für einen guten Start gesorgt“, ist die Krottorferin überzeugt. Elke Gebhardt, Ina Bekurs und Bernd Albrecht sprechen im Namen vieler Einwohner, die froh sind, im Ort mal schnell etwas einkaufen gehen zu können. Vor allem auch Brot und Brötchen, denn einen Bäcker gibt es in Krottorf nicht mehr.

Bürgermeister Ernst Brunner ist gekommen, um Rosemarie Große Tschüss zu sagen, ihr zu danken. Zugleich begrüßt er Andrea Nickisch. Auch ihr dankt der Bürgermeister und lobt ihren Mut. Zugleich berichtet er, dass Gröningen, Krottorf ist ein Ortsteil der Stadt, sehr daran interessiert ist, dass die Menschen in den Dörfern eine Einkaufsmöglichkeit haben. Einen Ort zum Einkaufen soll es künftig auch in Großalsleben geben. „Wir als Stadt haben zudem die Sanierung des Ladens in Krottorf geplant. Die teure Elektroheizung soll durch eine Gas-Brennwerttherme ersetzt werden, das ist senkt die Kosten“, ist Ernst Brunner überzeugt.

Die neue Ladenbetreiberin ist eine Quereinsteigerin, war viele Jahre arbeitslos. „Ich bin von den Leuten gut aufgenommen wurden“, sagt Andrea Nickisch. Ihre Vorgängerin hat sie gut eingearbeitet.