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Eigenheime Verfahren „Seeblick“ zieht sich hin

Der Seehäuser Ortsbürgermeister Eckhard Jockisch macht Druck bei der Erschließung des neuen Eigenheimbaugebietes „Seeblick“.

Von Mathias Müller 06.08.2019, 01:01

Seehausen l „Wir reden schon unendlich lange über das Thema, doch nichts passiert“, ist Eckhard Jockisch (Freie Wähler) verärgert. Nach Meinung des Seehäuser Ortsbürgermeisters und Wanzleber Stadtrates mahlen die bürokratischen Mühlen bei der geplanten Erschließung des neuen Eigenheimbaugebietes „Seeblick“ in der Wanzleber Stadtverwaltung einfach zu langsam. Deshalb hat sich der Kommunalpolitiker dazu entschlossen, Vertreter der Wanzleber Stadtverwaltung zur ersten Sitzung des Ortschaftsrates Seehausen in der neuen Legislaturperiode am Mittwoch, 14. August, um 18.30 Uhr zu einem Vororttermin einzuladen, um die Sachlage zu besprechen. Und um zu klären, warum das Verfahren sich derart in die Länge zieht.

Wie Eckhard Jockisch bei einem Treffen mit der Volksstimme auf der Brachfläche, auf der einmal die Eigenheime gebaut werden sollen, berichtet, handelt es sich um sechs Grundstücke. Die befinden sich im kommunalen Besitz der Stadt Wanzleben-Börde und können mit Eigenheimen bebaut werden. Nach der Kenntnis des Ortsbürgermeisters liege über dem Gelände ein genehmigter Bebauungsplan, so dass es aus planungsrechtlicher Sicht keine Probleme geben sollte. Auch seien die Grundstücke voll erschlossen und würden über Anschlusspunkte für Strom sowie Trink- und Abwasser verfügen. Lediglich müsse noch eine Straße gebaut werden, die zu den Grundstücken führe. Bislang verfüge das Baugebiet nur über Schotterwege, was jedoch einen Privatmann nicht davon abgehalten habe, Grundstücke für eine Wohnbebauung zu verkaufen. Deshalb würden am Rande der kommunalen Grundstücke bereits von Privathand gebaute Eigenheime stehen.

Der Seehäuser Ortsbürgermeister sei sehr verwundert darüber, dass es der Stadt Wanzleben-Börde nicht auch gelingen würde, auf ihren Grundstücken eine Bebauung zu ermöglichen. Obendrein sei der Bedarf da, würden etliche Interessenten Grundstücke suchen, um sie mit Eigenheimen zu bebauen. Einige seien schon abgesprungen und hätten sich nach Alternativen umgeschaut, da ihnen das Verfahren um den „Seeblick“ einfach zu lange dauere.

Auf dem kommunalen Grund und Boden des „Seeblicks“ steht auch noch das Kulturhaus des früheren Volksgutes. Der einstige Prachtbau ist mittlerweile eine Ruine, verfällt mehr und mehr und muss nach Meinung von Eckhard Jockisch abgerissen werden. Das Grundstück grenzt unmittelbar an die August-Bebel-Straße, von wo aus die Zufahrt zum neuen Wohngebiet erfolgen könne.

„Aus unserer Sicht verläuft das Verfahren ‚Seeblick‘ Seehausen planmäßig“, sagt Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos). Vom Bauamt sei die Erschließung für das Haushaltsjahr 2020 geplant. Da die Erschließungskosten sich stetig nach oben entwickeln würden, solle der Verkauf erst nach Erschließung erfolgen. „Erst verkaufen und dann erschließen, das hat sich nicht bewährt. Die Ausschreibung der Grundstücke erfolgt dann öffentlich“, sagt Kluge.