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  7. Fünf Freunde aus Bremen füllen ihre Akkus an der Aller-Quelle auf

Aus dem hohen Norden via Muskelkraft 500 Kilometer Richtung Leipzig - Etappenstopp in Eggenstedt - Radtouristen erkunden die Börde Fünf Freunde aus Bremen füllen ihre Akkus an der Aller-Quelle auf

Von Sabrina Trieger 08.08.2012, 05:16

Eggenstedt l Mit dem Drahtesel auf dem Aller-Radweg unterwegs machten gestern fünf Freunde aus Bremen Rast in Eggenstedt. Hier entspringt ein kleiner Rinnsal der Aller-Quelle. Unter Radsportfreunden wird jenes lauschige Plätzchen inmitten der Gemeinde als beliebter Rastplatz gehandelt. Und so schöpften hier auch die Fünf nach bereits 260 gefahrenen Kilometern Kraft für ihre Weiterfahrt über Seehausen nach Magdeburg und konnten obendrein mit dem frischen Quellwasser noch ihre leeren Trinkflaschen auffüllen. Ihr Ziel lautet Leipzig, Heimat von Stephan Nickoll und Tom Teichert (26). Beide kennen sich seit zwölf Jahren, haben gemeinsam in Droyßig (Burgenlandkreis) die Schulbank gedrückt und wohnen nun in Bremen. Hier wurde auch der Plan mit dem Rad in Richtung Leipzig aufzubrechen ausgeheckt. "Die Idee kam mir vor knapp einem Jahr, mittels einer Radtour doch mal die alte mit der neuen Heimat verbinden zu können", erzählt Stephan Nickoll, der seine Brötchen als Produktionsplaner verdient. Er leitet die Clique über Stock und Stein und legt die Streckenführung via Karte fest. Seit vergangenen Freitag treten auch die drei gebürtigen Bremerinnen Laura Brünings (21) und die beiden 26-jährigen Schwestern Anna-Christin und Annina Krause hinter den beiden Burschen fest in die Pedale. "Wir sind allesamt untrainiert und keine Radsportler. Der Aller-Radweg eignet sich für Hobbyradler wie uns wirklich gut. Bis auf die acht Pannen, die wir bisher hatten, läuft eigentlich alles rund. Das holprigste Stück der letzten fünf Tage hatten wir allerdings auf der Radroute zwischen Weferlingen und Alleringersleben. Hier könnte man den Zustand des Radweges wirklich verbessern," sagt der 26-Jährige, der seit zehn Jahren im hohen Norden wohnt.

Pro Tag würden die Nordlichter rund 70 Kilometer zurücklegen. Mehr als 500 Kilometer werden sie bei ihrer Ankunft in Sachsen auf dem Tacho haben. "Zurück geht es dann mit der Bahn", sagt Tom Teichert, der in Bremen angewandte Freizeitwissenschaften studiert. "Mir ist auf unserer Tour bislang positiv aufgefallen, dass die Radwege gut ausgeschildert sind. Man benötigt kein modernes Navigationsgerät, um sich zurechtfinden", meint der Student. Dank der Selbstverpflegung kostet der einwöchige Trip die Fünf pro Person neben reichlich Muskelkraft rund 80 Euro, plus Bahnticket. Nachtruhe finden die Bremer in Jugendherbergen oder Hostels. Wenn keine weitere Panne dazwischen kommt, wollen die fünf Freunde morgen Abend in Leipzig eintrudeln. Übrigens: Die 100 Meter neben der Aller-Quelle gelegene Eggenstedter Einrichtung Schullandheim-Jugendherberge am Nordhang des Hohen Holzes war erst 2011 als fahrradfreundlicher Gastbetrieb mit dem Slogan "Bett Bike" ausgezeichnet worden. Der Aller-Radweg ist rund 80 Kilometer länger als der Fluss (260 Kilometer) selbst. Im Norden bei Verden mündet sie schließlich in die Weser.