Gemeinderat In Altenweddingen Diskussion über mehr Wohnraum anstoßen
Das altersgerechte Bauen in Altenweddingen, der fehlende Radweg zwischen Altenweddingen und Schwaneberg sowie der Fortgang der Sanierung der Grundschule in Altenweddingen waren Themen der Sitzung des Bau- und Vergabeausschusses.

Osterweddingen - Sichtlich erleichtert begrüßte der Vorsitzende des Bau- und Vergabeausschusses der Gemeinde Sülzetal, Heiko Hampel (CDU, Altenweddingen), seine Ausschusskollegen bei der Sitzung des Gremiums am vergangenen Mittwochabend im Feuerwehrgerätehaus in Osterweddingen. „Ich bin froh, dass wir nun nach der Corona-Pause endlich wieder in Präsenz unsere Sitzungen des Ausschusses abhalten werden. Es ist doch eindeutig besser, so die Gespräche zu führen“, betonte Hampel zu Beginn der Tagung.
Der Fortgang des Bauvorhabens eines privaten Investors für seniorengerechtes Wohnen am Buschhof prägte die Sitzung des Bauausschusses. Hier sollen in Altenweddingen Einfamilienhäuser und ein Wohnkomplex für selbstbestimmtes Wohnen entstehen. Nach den Aussagen der Fachbereichsleiterin Bau und Gestaltung in der Verwaltung der Gemeinde, Jeannette Willborn, hatte hier in einer ersten Rückmeldung das Landesverwaltungsamt ergeben, dass der Bebauungsplan zu viele Wohneinheiten vorsehe. Nach einer Rücksprache mit dem Planer und dem Eigentümer sei aber eine Reduzierung gelungen.
Der Hauptzugang zur Erschließung des Wohngebiets erfolge über den Unseburger Weg, führte Willborn weiter aus. Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Eingriff in die Natur würden zu einem Teil im Sülzetal selbst erfolgen, ein zweiter Teil außerhalb des Gebiets der Gemeinde. „Wir streben an, dies künftig komplett im Sülzetal zu bewerkstelligen. Ein Konzept dafür liegt vor. Es befindet sich in der Prüfung.“
„Der Bedarf an mehr Wohnraum ist generell im Sülzetal da. Was hindert uns als Gemeinde daran, die Bebauung zu erhöhen?“, wollte der Ausschussvorsitzende Hampel von Fachbereichsleiterin Willborn wissen. Die Gemeinde müsse den Bedarf nachweisen, erklärte ihm Willborn. Auf vielen Gebieten bestehe Baurecht, dies werde jedoch nicht genutzt. So sei ein zusätzlicher Bedarf, nur schwer nachzuweisen, so Willborn weiter. Diese Flächen befänden sich oft im Privatbesitz. Die Gemeinde habe hier kaum Einflussmöglichkeiten.
Dieses Faktum wollte Ausschussmitglied Christian Wolff (SPD, Mitglied im Gemeinderat) unkommentiert nicht so stehenlassen. „Hier müssen wir darüber sprechen, wie wir mit diesem Problem künftig umgehen wollen. Ich möchte wissen, welche Gebiete das betrifft. Was ist als Bauland ausgewiesen, wird aber absehbar nicht so genutzt?“ Der Ausschussvorsitzende Hampel notierte sich diesen Vorschlag als Diskussionsgrundlage für eine der folgenden Sitzungen des Ausschusses.
Ausschussmitglied Marco Hagendorf (SPD, Mitglied im Gemeinderat) wollte von Willborn wissen, ob denn der Unseburger Weg als Zuwegung zur Erschließung ausreiche. „Das wird jetzt so geplant“, antwortete ihm Willborn, „in der noch folgenden Genehmigungs- und Ausführungsplanung folgen dazu die Details wie beispielsweise Fuß- und Radweg.“
Abschließend fragte SPD-Politiker Wolff noch einmal nach, wann die Arbeiten beginnen würden. „So schnell wie möglich“, erklärte ihm Fachbereichsleiterin Willborn, „das ist ein sehr straffer Zeitplan. Es soll noch 2021 losgehen.“ Nach der Ansicht des Ausschussvorsitzenden Hampel sei die Gemeinde „hier auf eine sehr guten Weg“.
Vor der Abstimmung über den Bebauungsplan „Buschhof“ informierte der Vorsitzende Hampel seine Ausschusskollegen darüber, dass der Ortschaftsrat von Altenweddingen dem Plan mit großer Mehrheit zugestimmt habe. Abschließend stimmte auch der Bau- und Vergabeausschuss ihm nun zu. Bis zum 31. Dezember 2023 sollen die Gesamtleistungen im Rahmen des Bauvorhabens am Buschhof in Altenweddingen erbracht werden.
Die Fertigstellung der Verbindungsstraße zwischen Altenweddingen und Schwaneberg machte Ausschussmitglied Wolff im Anschluss zum Thema: „Das ist jetzt eine richtige Rennstrecke geworden. Das ist lebensgefährlich für die Radfahrer, weil es keinen extra Weg für sie gibt. So ein Straßenbau – ohne extra Radweg – ist doch heutzutage unmöglich.“ Genau diese Art der Beschwerden habe sie auch von Radfahrern und den Landwirten zu hören bekommen, berichtete Willborn. Sie werde dies zum Thema bei einem Gespräch mit dem Bürgermeister des Sülzetals machen und ihm einen gemeinsamen Termin mit den Ortschaften und dem Landkreis vorschlagen.
Auch der Fortgang der Sanierung der Grundschule in Altenweddingen war Thema an diesem Abend bei der Sitzung des Ausschusses. Willborn erklärte, dass das „Vorhaben bis zum 30. Mai 2023 zu Ende gebracht werden soll“. Die Fördermittelanträge seien alle vollständig eingereicht. Die Verwaltung versuche eine Erhöhung der Bezuschussung, zu erreichen. Auch dies befinde sich derzeit in der Prüfung. „Derzeit läuft die Entkernung und die Schadstoffentsorgung. Danach folgt der Teilabriss. Die neue Heizanlage wird dann aufgebaut, so dass die Arbeiten im Winter fortgesetzt werden können.“
