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Investition Aufzüge erleichtern Weg nach oben

Die Wohnungsgenossenschaft Wanzleben lässt in der Goethe-Straße an zwei mehrgeschossigen Häusern Aufzüge anbauen.

Von Mathias Müller 21.02.2019, 00:01

Wanzleben l Die beiden Aufgänge der Wanzleber Mehrgeschosser in der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße 40 und 41 sind bereits eingerüstet. Ein starker Autokran hievte die ersten Betonplatten aus den Verankerungen des zu DDR-Zeiten gebauten Plattenbaus. Dort, wo jetzt die Lücken im Bauwerk klaffen, werden Mitte März 2019 die vorgefertigten Schächte installiert, in denen sich dann die Aufzüge bewegen werden. Nach den ersten beiden Aufgängen sind die weiteren immer paarweise bis zur Hausnummer 34 an der Reihe. Im August soll das Projekt beendet sein.

„Unser Ziel ist es, dass wir den Leerstand in den oberen Etagen unserer Wohnhäuser vermeiden möchten“, sagt Stefan Lazarz, geschäftsführender Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Wanzleben (WGW), der der Mehrgeschosser in der Goethe-Straße gehört, zu den Hintergründen des begonnenen Bauprojektes. Gerade die beiden oberen Etagen eines Mehrgeschossers seien am Markt schwierig zu vermieten. Nicht nur älteren Menschen mache das Treppensteigen Mühe. Auch junge Leute würden sich nicht gerne mit Kindern auf dem Arm oder vollen Einkaufstaschen über die Treppenstufen nach oben quälen müssen. Und die Strategie der WGW geht auf. Mit dem Bekanntmachen ihres Plan, in der Goethe-Straße Aufzüge anbauen zu wollen, waren die Wohnungen in den oberen Etagen schnell neu vermietet.

Insgesamt lässt die Wohnungsgenossenschaft Wanzleben in der Johann-Wolfgang-von-Goethe-Straße an acht Aufgängen an zwei Häusern mit zusammen 80 Wohnungen Aufzüge anbauen. „Die Treppenhäuser sind während der Bauphase begehbar“, versichert Lazarz. Während des Bauens müssen die Mieter, die im vergangenen Jahr bei einer Veranstaltung von der WGW über den Ablauf informiert wurden, nicht ausziehen. Mit der Inbetriebnahme der Aufzüge im Sommer werde der Zugang zu den Wohnungen nicht komplett barrierefrei. Vom Ausgang des Fahrstuhls müssen die Mieter dann jedoch nur eine halbe Treppe zurück legen, um zu ihren Wohnungen zu gelangen.

Insgesamt kostet das Anbauen der Aufzüge in der Wanzleber Goethe-Straße 1,4 Millionen Euro. 690.000 Euro stammen aus dem Aufzugsförderprogramm des Landes, 230.000 Euro sind Eigenmittel der Wohnungsgenossenschaft und der Rest wird über einen Kredit finanziert. Neben dem reinen Einbau der Aufzüge bekommen die Häuser neu gestaltete, überdachte Eingänge mit modernen Klingelanlagen und Postkästen. Zudem werden die Fassaden farblich neu gestaltet. „Das Konzept dazu erarbeiten wir zurzeit. Es soll im Stadtbild auffallen“, kündigt Lazarz an. Die Gestaltung des Wohnumfeldes mit der Erneuerung der alten Gehwegplatten rundet das Projekt ab.

In der Goethestraße 26 bis 29 und der Großen Gartenstraße 9 hat die WGW im Jahr 2012 bereits Aufzüge anbauen lassen. Nach dem aktuellen Projekt will die Wohnungsgenossenschaft noch in drei bis vier Jahren in der Großen Gartenstraße an einem Fünfgeschosser Aufzüge anbauen. Dort sei nach den Worten von Stefan Lazarz eine andere Variante des Bauens geplant. Diese Variante sei aufwändiger und ermögliche es, dass die Aufzüge genau auf Höhe der Wohnungen stoppen und das Treppensteigen ganz weg falle. Ist auch dieses Projekt vollendet, verfügen alle WGW-Blöcke über Aufzüge.

Die Wohnungsgenossenschaft hat in Wanzleben einen Bestand von 256 Wohnungen, von denen bis zu neun Prozent leer stehen. Weiterhin erledigt die WGW in Blankenburg für eine Genossenschaft die Verwaltung und Buchhaltung für 370 Wohnungen.