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Kinderballett Lockdown für den Bienen-Tanz

Beim Sportverein Altenweddingen ärgern sich die Tanzsterne, Tanzfeen und Zappelfüße über das Hin und Her bei der Bekämpfung der Pandemie.

Von Udo Mechenich 19.11.2020, 23:01

Altenweddingen l Auch die Abteilung „Kindertanz“ des Sportvereins 1889 Altenweddingen (SVA) leidet sehr unter den Einschränkungen im Rahmen der Corona-Eindämmung. Die drei Trainerinnen hoffen, dass bald wieder mit dem Üben begonnen werden kann. Schließlich möchte der Kindertanz des SVA im Januar 2021 sein 5-jähriges Bestehen feiern.

Das erste Training der jüngsten Tänzerinnen, den Tanzsternen, fand 2020 am Montag, 20. Januar, in der Sporthalle am Bahrendorfer Weg statt. Erste Tänze, wie beispielsweise der Bienen-Tanz und der Prinzessinnen-Tanz, wurden einstudiert.

Am Montag, 16. März, begann dann der erste Corona-Lockdown. „Danach hat den Kindern und uns Trainerinnen der gemeinsame Sport sehr gefehlt. Alle warteten wir gespannt auf den Wieder-Start“, erinnert sich die Trainerin der Tanzsterne, Melanie.

Der erste Lockdown endete am Montag, 15. Juni. Fortan gab es Training mit der Aufteilung in Fünfergruppen mit Abstand in der Halle und auf dem Sportplatz. „Das Abstandhalten gelang ohne Probleme. Wir machten uns einfach Markierungen auf dem Fußboden.“

Dann folgte der Umzug zurück in die renovierte Halle am Bahrendorfer Weg (die Volksstimme berichtete). Das erste Training fand in der neuen Halle am Montag, 19. Oktober, statt. Melanie: „Alle Kinder waren außer Rand und Band. Endlich gab es wieder Platz zum Tanzen. Den Abstand haben wir aber – sicherheitshalber – weiterhin eingehalten.“

Leider haben die Tanzsterne aber nur zwei Mal die Halle nutzen können, dann war schon wieder Schluss. Start des Lockdowns zwei am Montag, 2. November. „Das Vor und Zurück ist für Kinder sehr verwirrend. Meine Tanzgruppe hatte sich gerade wieder gefunden, und dann hieß es wieder: Stopp! Wir hoffen, dass der Trainingsbetrieb bald wieder aufgenommen werden kann. Die Abstandsregeln werden wir auch dann wieder einhalten.“

Auch bei den Tanzfeen gab es dieses Stop and Go. „Unser Ziel ist es, die Kinder zu Hause weiter üben zu lassen. Sie sollen auch jetzt nicht aufhören, sich zu bewegen. Wir, als Trainerinnen, wollen als Vorbild die Kinder dazu motivieren, die von uns selbst ausgedachten Tanzschritte zu üben“, sagt Trainerin Kata. Dazu gebe es virtuell über das digitale Kommunikationsprogramm „WhatsApp“ eine Bühne.

Die Zuschauer im Netz seien die Tänzerinnen und Trainerinnen selbst. „Wer möchte, stellt seine Videos in der WhatsApp Gruppe ein. So können wir den Kindern ein Feedback geben. Den Vorreiter übernahmen wir als Trainerinnen mit unserem Video und der Aufforderung ,Dance at Home and stay at Home‘“, erklärt Kata.

Trotz enttäuschter Gesichter gingen die Kinder auch mit dem zweiten Lockdown verständnisvoll um, erklärt Julia, Trainerin der Zappelfüße. Bereits bei Trainingsbeginn nach dem ersten Lockdown im Frühjahr sei ihr aufgefallen, wie sehr das Tanzen zum festen Bestandteil im Leben der Kinder geworden sei.

„Sowohl die Bewegung als auch die Sozialkontakte sind für viele unverzichtbar. Auch unter Einhaltung der vorgegebenen Hygienemaßnahmen hatten die Kinder damals großen Spaß am Training und waren erleichtert, dass es weiter geht“, hebt Julia hervor. Aufgefallen sei ihr schon damals, wie konzentriert und zielstrebig die Kinder nach der langen Pause einen neuen Tanz eingeübt hätten.

Dann sei der zweite Lockdown gekommen. „Die Kinder sind sehr traurig, dass es in diesem Jahr wohl keine Auftritte mehr geben wird“, betont die Trainerin der Zappelfüße, „die fehlenden Auftritte sollten durch einen Auftritt im Rahmen einer kleinen Zappelfüße-Weihnachtsfeier wett gemacht werden, was nun leider auch sehr wahrscheinlich nicht möglich sein wird. Dafür wollten wir extra einen Weihnachts-Tanz einstudieren.“ Dennoch hoffen die Tänzerinnen noch auf ein Weihnachtswunder. Sie wären bestens vorbereitet, denn auch der Weihnachts-Tanz wird in der WhatsApp-Gruppe eingeübt. Julia: „Die Kinder können auf jeden Fall den Tanz selbstständig zu Hause einstudieren. Sie können den Weihnachtstanz an Heiligabend ihren Familien vorführen. Das heimische Wohnzimmer wird so zu ihrer eigenen Bühne.“

Der Präsident des Sportvereins 1889 Altenweddingen, Stefan Lipke, freut sich über das Engagement der drei Trainerinnen in der Abteilung „Kindertanz“. „Die Idee einer WhatsApp-Gruppe für unsere Nachwuchstänzerinnen ist super. So bleiben die Kinder weiter in Bewegung. Wir als Sportverein sind für die Kinder und Eltern weiter da, trotz des Lockdowns.“

Der Sportverein 1889 Altenweddingen bemühe sich gerade jetzt, beim zweiten Lockdown, mit allen Kräften, sämtliche Mitglieder in allen Abteilungen bei der Stange zu halten. Lipke: „Es gibt natürlich auch beim Fußball und auch beim Tischtennis bei uns WhatsApp-Gruppen. Hier können alle auf jeden Fall ihre sozialen Kontakte am Leben erhalten. So etwas wäre früher gar nicht möglich gewesen.“