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Kirche und Musik Kirchfest in Sülldorf mit viel Irish-Folk-Music

Das Evangelisches Kirchspiel im Sülzetal feiert in Sülldorf an und in der Kirche „Sankt Martin“ eine Andacht mit viel Musik.

Von Udo Mechenich 10.07.2023, 16:08
Die Band „Glinde 7“ mit Joachim Koch, Katharina Dießner, Olaf Mendel und Steffen Simmoneit (von links) spielt Irish Folk beim Kirchfest in Sülldorf an der Kirche „Sankt Martin". Sie kommen schon seit über fünf Jahren nach Sülldorf zum Kirchfest.
Die Band „Glinde 7“ mit Joachim Koch, Katharina Dießner, Olaf Mendel und Steffen Simmoneit (von links) spielt Irish Folk beim Kirchfest in Sülldorf an der Kirche „Sankt Martin". Sie kommen schon seit über fünf Jahren nach Sülldorf zum Kirchfest. Foto: Udo Mechenich

Sülldorf - Etwas für den Kopf, etwas für die Entspannung, etwas für den Bauch: Alles das bot das evangelische Kirchspiel seinen Gästen am vergangenen Sonnabend bei seinem Kirchfest in und an der Kirche „Sankt Martin“ in Sülldorf.

Das Kirchfest begann mit der Andacht. Pfarrer Johannes Hesse hatte sie als Wechselspiel zwischen jeweils drei Strophen des Liedes „Geh aus mein Herz und suche Freud in dieser lieben Sommerzeit“ und einem Psalm, einem Gebet, der Andacht und dem „Vater unser“ konzipiert. Thema der Andacht war „Wut und Zorn“. Aus der Bibel zitierte er dazu die Passage: „Wenn ihr zürnet, dann sündigt nicht und lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Die Botschaft darin sei, dass es nicht schlimm sei, zornig zu sein. Frage sei vielmehr, wie man damit umgeht. „Es gibt einen Unterschied zwischen Wut und Zorn. Wer wütend ist, der wütet. Wer zornig ist, weiß, dass er zornig über etwas ist, von dem er weiß, dass es besser sein könnte. Der Zorn ist im Gegensatz zur Wut ein gutes Gefühl. Zorn ist ein Motor.“

Besucherin Katja Scholz fand es sehr schön, dass solche Gefühle wie Wut und Zorn in der Kirche angesprochen werden. „Wir lernen in der Gemeinschaft, damit umzugehen. Es ist menschlich, diese Gefühle zu haben. Wenn wir anfangen, darüber zu sprechen, haben wir die Chance zu lernen, damit umzugehen. So bekommt nicht die Wut uns in ihren Griff, sondern wir lernen mit ihr zu leben.“

Auch Sylvia Waschk war erfreut über die Worte Hesses. „Es ist frischer, als man es sonst so kennt. Der neue Pfarrer ist wirklich gut.“ Regine Borschert war aus Osterweddingen zum Kirchfest nach Sülldorf gekommen. „Ich finde das Kirchfest hier in Sülldorf einfach schön. Die Andacht war gut. Was Pfarrer Heese sagte, hat mich sehr berührt.“

Nach der Andacht wurde im Kirchgarten Kaffee und Kuchen serviert. Ab 17 Uhr spielte die Band „Glinde 7“ Irish Folk. Ab 18 Uhr gab es Gegrilltes.

Solche Kirchfest seien gerade für die kleinen Orte wie Sülldorf besonderes schön, hob Hesse nach der Andacht hervor. Gerade hier funktioniere so ein Fest wunderbar, weil man sich untereinander kennt. Und wenn es dann noch jemanden gebe, der sich - so wie Mike Höpfner – dafür einsetzt, dann funktioniere das auch.

„Die Gemeinsamkeit, das Leben, der Zusammenhalt treiben mich an, mich in dieser Form für das Kirchfest zu engagieren. Die Kirche war schon immer der Mittelpunkt des Ortes. Es ist sehr schön, wenn jetzt, nach der Andacht, die Besucher zusammen sitzen und gemeinsam die Musik von ,Glinde 7' hören. Das ist mein Antrieb. Dann bin ich auch mit mir im Einklang“, betonte Mike Höpfner.

Bei der Band „Glinde 7“ spielten in diesem Jahr Joachim Koch (Akkordeon, Gesang), Katharina Dießner (Gesang, Gitarre, Percussion), Olaf Mendel (Gitarre, Gesang) und Steffen Simmoneit (Banjo, Mandoline, Mundharmonika). Sie kommen seit über fünf Jahren in unterschiedlichen Besetzungen nach Sülldorf.

Gleich nach der Andacht in der Kirche erwartet die Besucher draußen eine reichhaltige Auswahl an Kuchensorten, von Michaela Höpfner serviert.
Gleich nach der Andacht in der Kirche erwartet die Besucher draußen eine reichhaltige Auswahl an Kuchensorten, von Michaela Höpfner serviert.
Foto: Udo Mechenich
Der Grillmeister heizt am Abend die Kohlen an. Kurz danach gibt es beim Kirchfest die ersten Würstchen, Buletten und Steaks.
Der Grillmeister heizt am Abend die Kohlen an. Kurz danach gibt es beim Kirchfest die ersten Würstchen, Buletten und Steaks.
Foto: Udo Mechenich

„Uns gibt es schon seit 2008. Wir kommen aus dem kleinen Ort Glinde an der Elbe mit 300 Einwohnern. Wir wohnen in der Dorfstraße 7. Dort war unser erster Probenort. Da haben wir das als Bandnamen genommen“, verrät Sängerin Dießner. Zu den Klassikern, die „Glinde 7“ auch in Sülldorf spielte, gehören „Whiskey in the Jar“, „Dirty old Town“ und „Step it out Mary“. Das seien alles klassische, irische Lieder, die sie spielen, sagte Dießner. In diesen Folklore-Songs gehe es um die Liebe, die Landschaft und den irischen Bürgerkrieg. „Diese Lieder haben bestimmte Melodien, die über Jahrhunderte hinweg weitergegeben wurden. Wir greifen die wieder auf und bringen sie nach Deutschland“, erklärte Sängerin Dießner. Auch die erste, eigene CD gibt es von „Glinde 7“ schon.

Der Sülldorfer Sascha Ritter gehörte zu den Zuhörern bei diesem Konzert. „Das ist immer eine herzliche Zusammenkunft hier beim Kirchfest. Die Musik kommt immer sehr gut an. Sie passt einfach zu dem Ambiente hier der Kirche. Sommer, Sonne, Sonnenschein.“