Udo Koch aus Flechtingen nimmt als Botschafter des Kinderhilfsprojekts "Little Prinz" 1300 Euro entgegen Langenweddinger Arzt spendet für Kinder in Kenia
Der ehemalige Chefarzt Prof. Dr. Josef Kluba aus Langenweddingen hat seinen Abschied vom Magdeburger Klinikum mit einer Spendenaktion verbunden. 1300 Euro kommen nun kenianischen Waisenkindern zugute.
Langenweddingen l Der Langenweddinger Prof. Dr. Josef Kluba und Udo Koch aus Flechtingen kennen sich bereits seit etwa acht Jahren. So erfuhr der Arzt auch von dem ehrgeizigen Kinderhilfsprojekt "Little Prinz" Kenya, das der Unternehmer Udo Koch seit drei Jahre unterstützt.
Der Verein unterhält im kenianischen Shinyalu ein Kinder- und Waisenhaus, das für 20 Kinder ausgelegt ist. Denn die Ignoranz der Eltern ihren Kindern gegenüber ist häufig sehr groß, nicht selten wird der Nachwuchs vernachlässigt oder einfach zurückgelassen. Hinzu kommen mangelnde Hygiene, Unterernährung oder der Befall von Parasiten. Dem Mangel entgegenzuwirken, hat der Verein sich auf die Fahnen geschrieben: Die Mitglieder und ehrenamtlichen Helfer möchten den Kindern einen geregelten Alltag bieten. Dazu gehören auch die schulische Ausbildung, eine medizinische Versorgung und eine regelmäßige Ernährung.
"Es gibt noch viel zu tun", sagt Udo Koch, der plant, im Januar wieder nach Kenia zu fliegen. Zweimal war er schon vor Ort. Beim vergangenen Mal hat er eine Wasseraufbereitungsanlage für das Waisenhaus gebaut. Damit aber die Wasserversorgung auch langfristig gesichert ist und das Wasser nicht von weither herangeholt werden muss, muss ein Brunnen gebohrt werden. Das allein kostet 5000 Euro.
"Udo bohrt den Brunnen, ich kann das Anliegen mit meinem Geld unterstützen."
Prof. Dr. Josef Kluba
Und das ist noch längst nicht alles, wie Udo Koch verrät. So müsste auch eine Solaranlage erneuert werden, ebenso wie die Schilfdecken im Inneren des Hauses. Zudem brauchen die Kinder Medikamente. Prof. Dr. Josef Kluba weiß, dass "Little Prinz" dafür Spenden braucht und möchte es gern unterstützen. 1300 Euro steht auf dem symbolischen Scheck, den er am Montag Udo Koch überreichte.
Es waren einige, die geholfen haben, dass ein derart hoher Betrag für den guten Zweck zusammengekommen ist. Kluba wurde kürzlich als Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie am Städtischen Klinikum in Magdeburg verabschiedet. Die Klinik, in der bis heute etwa 25000 Patienten operiert worden sind, hatte er vor fast 20 Jahren mit aufgebaut. Nun, zu seinem 65. Geburtstag, hat er sie an seinen bisherigen Stellvertreter, den Oberarzt Dr. Christian Koch, übergeben.
"Wenn ein Chefarzt verabschiedet wird, ist es üblich, dass es eine Abschiedsfeier gibt. Doch ich habe auf das Büfett verzichtet und statt Blumen und Geschenken um Spenden gebeten", erklärt der Langenweddinger. Die Gäste waren seinem Wunsch nachgekommen, wie auch die stattliche Summe beweist. "Ich mache ja weiter", fügt er noch hinzu. Nur eben an einem anderen Ort.
Dieser andere Ort ist St. Petersburg in Russland, wo er an der Staatlichen Universität eine fünfjährige Lehrtätigkeit mit Gastprofessur für plastisch-rekonstruktive Chirurgie begonnen hat. "Dorthin fahre ich zwei bis drei Mal im Jahr und halte Vorlesungen und Operationskurse ab. Das macht mir Spaß", beschreibt Prof. Dr. Kluba seinen Unruhestand. Weitere Angebote lassen den einstigen Chefarzt darüber nachdenken, neben seiner Lehrtätigkeit in Russland auch weiterhin ambulant und operativ tätig zu sein. Nur über den Ort ist das letzte Wort nicht gesprochen.
Die Brunnen für das Waisenhaus in Kenia lässt er aber lieber Udo Koch bohren. "Das kann ich nicht, Udo fährt dahin und bohrt den Brunnen, ich kann das Anliegen mit dem Geld unterstützen", unterstreicht er.