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Lutherjahr Kirchenrat lässt sich auf Theatralik ein

Im Reformationsfestjahr der evangelischen Gemeinde Drackenstedt wird es jetzt theatralisch. Kirchenmitglieder proben ein Theaterstück ein.

Von Ronny Schoof 26.08.2017, 01:01

Drackenstedt l Nach der Dankesveranstaltung für die Erneuerung des Wandfrieses in der Kirche, nach dem literarischen Blick auf das Wirken von Pfarrer und Lutherforscher Karl Knaake, nach dem Vortrag über Reformationsgeschehnisse in der Region und nicht zuletzt nach der feierlichen Wiederaufsetzung der Kirchturmzier heißt es in Drackenstedt nun also: Bühne frei! Der Gemeindekirchenrat um Marion Fruth hatte im Frühjahr den Gedanken gefasst, seine Kulturreihe im Reformationsfestjahr um ein selbstgespieltes Theaterstück zu bereichern. Am Donnerstag fand die erste Kostümprobe statt, nächste Woche feiert „Drackenstedts arme Kirchenmaus“ Premiere.

„Die Drackenstedter hatten mich im Frühjahr gebeten, für sie ein Theaterstück zum Reformationsjubiläum zu schreiben und einzuüben. Das habe ich gern getan, und nun sind wir mit dem etwa einstündigen Stück auf der Zielgeraden“, sagt Autor und Regisseur Gunther Hirschligau. Er stand somit vor der Herausforderung, nach „Der Schatz im Heringsfass“ (Ummendorf) und „Ein starker Auftritt“ (Wormsdorf) noch eine dritte Bühnenerzählung vor dem Hintergrund der Reformation zu Papier zu bringen.

Allerdings lieferten die Drackenstedter anhand der Dorfüberlieferung der „Eisernen Kühe“ dem Stückeschreiber eine kommode Ausgangsposition, aus der heraus Hirschligau die Handlung um Gottesprediger Johann Krull und seine in Armut geratene Pfarrstelle entwickelte. Zwölf Rollen hat er in das Stück integriert, gespielt von Junioren und Senioren der Kirchengemeinde.

Anfang der Woche hat das kleine Ensemble seine Kostüme erhalten, so dass die Probe am Donnerstag, die vorletzte, von einigen Darstellern schon in voller Montur absolviert wurde. Noch sitzt nicht jeder Einsatz und verheddert man sich auch mal im Text, „aber das ist normal und auch nicht schlimm“, wirkt Gunther Hirschligau beruhigend auf die Akteure ein. „Das Wichtigste ist, dass ihr laut und dem Publikum zugewandt sprecht!“

Kommenden Donnerstag ist Generalprobe – und nur drei Tage später, am Sonnabend, 3. September, Premiere. Marion Fruth freut sich: „In seiner bekannten unterhaltsamen und humorvollen Art bringt uns Gunther Hirschligau mit diesem Stück Ereignisse der Drackenstedter Dorfgeschichte aus dem Jahr 1553 nahe.“