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Naturschutz Alternative Quellen heizen das Bad

Die Stadt Wanzleben-Börde arbeitet an ihrem Ziel, eine grüne Stadt zu sein. Dazu gehört der effiziente Einsatz von Energie.

Von Mathias Müller 08.06.2019, 01:01

Wanzleben l Das integrierte Stadtentwicklungskonzept in Wanzleben unterstützt und untersetzt das Thema Umwelt. Die aktuelle Aufgabenstellung besteht darin, mit dem Regionalverband der Kleingärtner über die Nachnutzung brachliegender Kleingärten zu beraten. „Wir wollen natürlich den grünen Gürtel um Wanzleben erhalten“, sagt Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos). Die Stadt arbeite mit Nachdruck daran, ihr grünes Image auszubauen.

„Natürlich sind Natur und Umwelt Themen, die die Stadt Wanzleben interessieren, die bearbeitet werden. Es ist doch so, dass die Umweltbedingungen die Lebensqualität mitbestimmen“, verdeutlicht Kluge. Das fange beim Thema Sauberkeit an. Straßen und Plätze seien sauber sehr viel ansprechender und die Menschen würden sich bei ihren Spaziergängen wohler fühlen. Abschreckend hingegen seien die wiederholt vorgekommenen Müllablagerungen am Bucher Weg. „Das ist Umweltfrevel“, formuliert der Bürgermeister drastisch.

Kluge sei sich durchaus bewusst, dass sich neben der Kommune ihre Einwohner dafür einsetzen müssen, um die Artenvielfalt wie bei den Insekten zu erhalten. Die Einheitsgemeinde mit ihrer 188 Quadratkilometer großen Fläche, die zum größten Teil grün sei, biete dafür beste Voraussetzungen. Als bemerkenswert bezeichnet der Bürgermeister die vielfältigen Initiativen zum Schutz der Lebensbedingungen für Bienen.

Private Initiativen von Grit Matz aus Klein Rodensleben und Phillip Krainbring aus Hohendodeleben sind mit Begeisterung von den Grundschulen und Kindertagesstätten aufgegriffen worden. „Unsere Imker sind auch Umweltberater. Beim Kreativtag der Kindertagesstätte ‚Ria Runkel‘ in Klein Wanzleben konnte ich mich davon überzeugen“, stellte Kluge fest.

Die Stadt Wanzleben setzt ebenso auf Naturschutz und erneuerbare Energien. So soll im Zuge der energetischen Sanierung der Kindertagesstätte „Zwergenland“ in Remkersleben eine Solaranlage auf dem Dach des Gebäudes installiert werden.

Um im Spaßbad Wanzleben das Wasser auf 25 Grad zu erwärmen, kommt Fernwärme zum Einsatz, die aus Solarthermie und Biogas erzeugt wird. „Alle übrigen öffentlichen Gebäude in der Stadt sind an Fernwärme angeschlossen. Im Gewerbegebiet gibt es große Solarfelder, die entsprechend Energie erzeugen. Die Leistung in der Spitze beträgt bei allen Anlagen 11.000 Kilowatt peak“, sagt Olaf Küpper, Bauamtsleiter der Stadt Wanzleben-Börde.

Die gesamte Stadt Wanzleben habe die Straßenbeleuchtung auf Dimmlicht umgestellt. „Bei der Erneuerung von Beleuchtungsanlagen kommen nur noch LED-Lampen zum Einsatz sowohl bei der Straßenbeleuchtung als auch bei der Gebäudesanierung“, nennt Küpper eine weitere Möglichkeit, den Energieverbrauch der Stadt zu senken.

Parallel habe die Stadt an zwei Straßen solarbetriebene Straßenlampen aufgestellt. „Der Erfolg ist eher mäßig, da die Ladezeit im Herbst und Winter etwas kurz ist, weshalb die Leuchtdauer der Lampen nur sehr kurz ist. Wir werden die Leuchten zurückbauen und in den Freibädern zum Einsatz bringen“, beschreibt Küpper einen Versuch.

Bei ihrer Stromausschreibung wolle die Stadt Wanzleben noch mehr den Einsatz von Ökostrom berücksichtigen. Eine Umstellung des städtischen Fuhrparks auf strombetriebene Fahrzeuge sei bislang nicht vorgesehen. „Wenn die entsprechende Infrastruktur mit Ladesäulen vorhanden ist, wird das Thema erneut betrachtet“, versichert der Bauamtsleiter.

Ebenso gehört die Pflege des städtischen Baumbestandes zu den Aufgaben des Natur- und Umweltschutzes. „Der Baumschnitt erfolgt mit eigenem Personal. Zweimal im Jahr findet eine Baumschau statt, die die Pflegemaßnahmen am Bestand festlegt“, erklärt Küpper. Die Arbeiten erfolgen von Oktober bis Februar. Im Rahmen von straßenbaulichen Maßnahmen würden im Vorfeld immer Eingriffsbewertungen durchgeführt. Jüngstes Beispiel sei Seehausen, wo als Ausgleichsmaßnahme bis jetzt 94 Bäume neu gepflanzt worden.