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Nikolausmarkt Ein Nachmittag voller Wärmequellen

Eilsleber Vereine und Kirchengemeinde haben wiederNikolausmarkt auf die Beine gestellt. Mieses Wetter hielt die Besucher nicht ab.

Von Hartmut Beyer 11.12.2018, 23:01

Eilsleben l Die Befürchtung der Veranstalter, dass ein vorausgesagtes schlechtes Wetter an diesem Sonnabend den Eilsleber Nikolausmarkt verregnen würde, hatte sich nicht bestätigt. Und den unangenehmen Temperaturen hatte man einiges entgegenzusetzen.

Schon bei der Eröffnung erwärmte das gemeinsame Programm der Kindergärten „Allertaler Sonnenkäfer“ und „Arche Noah“ die Herzen der zahlreichen Besucher in der Kirche. Am Stand des Sportvereins glühte fast der Hahn der Glühwein-Therme, beim Stockbrotbacken heizte das offene Feuer ein, die Kameraden der Feuerwehr erhitzten eifrig ihre große Pilzpfanne, und am frühen Abend glühten den Konzertbesuchern in St. Lorenz die Ohren beim Gesang des Vokalensembles „con gusto“.

Die Aufführung des Märchens „Peter und der Wolf“ durch die Eltern-Theatergruppe des evangelischen Kindergartens im Luthersaal löste besonders in den ersten Reihen, wo die Kleinsten saßen, eine hitzige Atmosphäre aus. Als der Wolf die Schnatterente fangen wollte, rief ein Mädchen: „Ente, versteck dich!“. Und ein anderes: „Das ist meine Mama!“

Im alten Hospital hatte man die Heizung angeworfen, sodass man an den Bücher-, Handarbeits- und Bastelständen gemütlich kramen und einkaufen konnte. Mehrere und abwechslungsreiche Stationen konnte man im Tischlereimuseum aufsuchen, wo Meister Rüdiger Timme einer Gruppe Rentner aus Oschersleben fachliche Auskunft geben konnte, während in einer kleinen Werkstatt Michael Parsiegla Kinder in die Kunst des Korbflechtens einweihte.

Trotz der Kühle in der Lorenzkirche war das Konzert von „con gusto“ der kulturelle Höhepunkt des Eilsleber Nikolausmarkts. Das Ensemble von der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg erfreute viele Besucher mit einem musikalischen Spektrum der Chormusik, unter anderem mit bekannten Liedern wie „A merry Christmas“ oder „Stille Nacht, heilige Nacht“. „Wir kommen immer wieder gerne nach Eilsleben“, meint Leiter und Tenor Christian Wiebeck. Sopranistin Jenny Feodora Jahn, die die Zuhörer besonders begeisterte, ergänzt: „Man spürt in solchen Dorfkirchen eine große Nähe zu den Konzertbesuchern und die Dankbarkeit der Leute für das Dargebotene. Das ist einfach anders als in großen Städten.“ Nach dem Konzert sei der Glühwein am Stand des Eilsleber Sportvereins genau das Richtige, dachten einige.

Dabei hatten sie noch Glück, denn die Bestände des ESV waren fast aufgebraucht. „Wir haben hundert Liter Glühwein ausgeschenkt und dazu noch 200 Würste und 80 Bouletten verkauft“, bilanzierte Hans Wiedemeyer. Indes brauchte man auf musikalische Umrahmung nicht zu verzichten, denn auf einer kleinen Bühne spielte unverdrossen ein Bläserchor aus Halle auf.

Insgesamt hatten der Sportverein, der „Allertaler“-Karnevalsverein, die Freiwillige Feuerwehr, der Jugendclub, der Bikerclub „Daker“ und die Kirchengemeinde wieder für einen Nikolausmarkt gesorgt, der viele Besucher anzog. Viel Freizeit war dafür bereits in die Vorbereitung investiert worden. Einige Eltern bemängelten allerdings, dass außer dem vom Reitverein angebotenen Reitspaß, dem Stockbrotbacken und dem Besuch des Nikolauses für die Kinder keine Abwechselung geboten wurde. Das wäre in vergangenen Jahren schon besser gewesen.