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Voltigiergruppe des Reit- und Fahrvereins Ausleben trainiert mit bekanntem Übungsleiter Daniel Kaiser Pflicht auf dem Holzpferd und Kür auf "Poseidon"

Von Andrea Höde 13.03.2012, 03:14

Bei einer Übungsstunde hat der Delitzscher Voltigiertrainer Daniel Kaiser die Mädchen und Jungen des Reit- und Fahrvereins Ausleben unterrichtet. Er gehört deutschlandweit zu den Besten seines Fachs.

Ausleben l Die Voltigierer des Reit- und Fahrverein Ausleben um ihre Trainerin Heidrun Malkowski sind wegen ihrer Erfolge weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. "Bereits seit mehreren Jahren turnen die Kinder und Jugendlichen auf hohem Niveau und vertreten ihren Verein bei Wettkämpfen", schätzt die Übungsleiterin ein. Dieses hohe Niveau lässt sich jedoch nur durch ständiges Training halten und weiter ausbauen.

Dabei lassen die Sportler keine Gelegenheit ungenutzt, von den Besten der Voltigierszene zu lernen. Besuche bei befreundeten Vereinen aber auch Trainingslager stehen regelmäßig auf dem Programm. In Vorbereitung auf die Wettkampfsaison hatten die Ausleber Voltigierer Daniel Kaiser eingeladen. Der 25-jährige Journalist aus Delitzsch gehört zu den erfolgreichsten Voltigierern und kann beeindruckende Erfolge vorweisen. So erreichte er bei den Weltmeisterschaften im Jahr 2008 die Bronzemedaille und belegte 2010 im Amerikanischen Lexington den 5. Platz. Zahlreiche Siege und Platzierungen bei nationalen und internationalen Wettkämpfen zeugen von einer herausragenden Sportkarriere. Daniel Kaiser gibt sein Wissen und seine Erfahrungen aber auch bereitwillig an den Nachwuchs weiter und so ist er der Einladung nach Ausleben gern gefolgt.

Das Trainingswochenende begann am Sonnabend in der Turnhalle der Grund- und Sekundarschule "Thomas Müntzer". Den Teilnehmern und Besuchern fiel sicher als erstes der Pferdetransportanhänger vor der Sporthalle auf. Ein Pferd in der Sporthalle? Ja, denn Daniel Kaiser hatte für die Ausleber Voltigierer und ihren Gästen aus Klötze eine Überraschung mitgebracht. Im Anhänger wurde "Movie" transportiert. "Movie" ist ein Pferd, allerdings aus Holz. Wer dabei an das Holzpferd aus dem Sportunterricht denkt, liegt gar nicht so falsch, doch "Movie" kann mehr. Das von Daniel Kaiser mit entwickelte Trainingsgerät bewegt sich und ahmt die Bewegungen eines galoppierenden Pferdes nach.

Beim Training in der Sporthalle verlangte Daniel Kaiser den Voltigierern aus Ausleben und Klötze einiges ab und spornte sie zu Höchstleistungen an. Grundlage hierfür war eine ausgiebige Erwärmung, bei der neben Koordination und Kraft auch Ausdauer und Geschicklichkeit trainiert wurden. Schon dabei zeigte Daniel Kaiser sein Können. Ob beim Sprung auf und über verschiedene Hindernisse und am Boden - schnell wurde klar: Er ist richtig gut trainiert. Dann ging es endlich auf "Movie" weiter. Die Kinder und Jugendlichen, die entsprechend ihres Alters und Könnens in verschiedenen Gruppen eingeteilt waren, überwanden schnell die Scheu vor dem unbekannten Trainingsgerät. Wie viel Spaß ihnen die Übungen mit Daniel Kaiser machten, zeigten die leuchtenden Augen.

Trockenübungen, damit alles richtig sitzt

Am Sonntag wurde das Training in der Reithalle der Familie Beitel auf dem Voltigierpferd "Poseidon" fortgesetzt. Doch bevor hier weiter an der Kür gefeilt wurde, stand eine Wiederholung und Erwärmung auf dem Holzpferd auf dem Programm. So mancher vermisste dabei sicher "Movie", doch die sportlich sehr anspruchsvollen Elemente müssen erst richtig "sitzen", bevor es auf das Pferd geht. Daniel Kaiser legte hier besonderen Wert auf eine korrekte Ausführung. Nicht der kleinste Fehler entging ihm, und immer wieder gab er Hinweise für die korrekte Ausführung. Dabei hieß es durchaus auch mal einen Schritt zurück gehen. Klappte etwas auf "Poseidon" nicht so, wie gewünscht, galt es zunächst weiter an der Ausführung auf dem Holzpferd zu feilen.

Das intensive Trainingswochenende war für alle Teilnehmer körperlich recht anstrengend, doch haben sie vom Können und der Erfahrung Daniel Kaisers profitiert. "Ich möchte, dass nach dem Training alle zufrieden sind", so Kaiser.

Nun gilt es, das Erlernte im weiteren Training umzusetzen. Dann steht einer erfolgreichen Turniersaison sicher nichts im Wege. Übungsleiterin Heidrun Malkowski bedankt nicht nur bei Daniel Kaiser, sondern auch bei den Eltern ihrer Schützlinge. "Ohne die Unterstützung der Eltern wäre so ein Trainingswochenende nicht möglich." Die jungen Sportler wurden nicht nur zu den einzelnen Trainingseinheiten gefahren, mit heißem Kaffee, Tee und kalten Getränken sowie selbst gebackenem Kuchen und Salaten wurde auch für die Verpflegung gesorgt.