Workshops für Schüler Premiere für die MakerThek am Bördegymnasium in Wanzleben
Die MakerThek der Stadt- und Kreisbibliothek Wanzleben hat einen ersten Testlauf ihres breiten Angebots im Praxistest am Bördegymnasium gut bestanden. Gleich fünf Workshopleiter absolvierten mit den Schülern ein buntes Programm zu den Themen 3-D-Druck, Programmierung und Batik. Teilnehmer wie auch Verantwortliche waren schlichtweg begeistert.

Wanzleben/Oschersleben - Die Klasse 6.1 des Wanzleber Gymnasiums hat noch vor den anstehenden Ferien erstmals die MakerThek live erleben dürfen. Dieses Erlebnis werden weitere Schüler in den Schulen der Region Oschersleben und Wanzleben erst nach der Sommerpause haben.
„Für uns war dies der Praxistest“, sagt der Maker-Manager Manfred Gramer gegenüber der Volksstimme. „Es ging darum, unsere Workshops erstmals anzubieten und dabei entsprechend mit den Schülern zu arbeiten.“ Dabei wurde nichts dem Zufall überlassen, denn die insgesamt fünf Workshopleiter absolvierten vorher einen Testlauf und waren letztendlich ganz gespannt, wie sich alles in der tatsächlichen Anwendung entwickeln würde.
„Nicht nur die Gymnasiasten, auch wir waren schon etwas aufgeregt“, gibt Manfred Graber freimütig zu. Angeboten wurden das Programmieren, der 3-D-Druck und ein Batik-Workshop. Die fünf Leiter, Manfred Gramer, Ferdinand Fitzthum, Jessica Biethahn, Emily König und Markus Seifert teilten die Schülerschar in kleinere Gruppen auf und Klassenlehrerin Maren Rummel machte beim Batiken mit.
Einzelne Gruppen üben mit Workshop-Leitern
„Genutzt haben wir einen großen Raum, in dem die Gruppen in verschiedenen Bereichen aktiv waren“, beschreibt Gramer. „Das ist auch ganz gut gelaufen, da die Schüler sich intensiv mit den Aufgaben beschäftigt haben.“ Dabei entwickelten die Teilnehmer recht schnell eigene Ideen und überraschten auch schon einmal die Workshop-Leiter damit.
„Wir haben zwar noch nicht unser Maker-Mobil, womit wir künftig Arbeitsmaterialien und Technik transportieren wollen, aber die kurze Strecke zum Gymnasium hinüber haben wir gut überbrücken können“, sagt Gramer. Benötigt wurden 3-D-Drucker und entsprechende Laptops. Dazu kamen alte Kleider, die beim Batiken verschönert wurden. Auch am Programmieren hatten die Teilnehmer großes Interesse, denn hier konnten sie eigene Modelle in einem Baukastensystem entwerfen. „Ein Schüler will sich auch künftig mit dem Thema beschäftigen“, erzählt Manfred Gramer schmunzelnd.
Die jeweiligen Leiter brachten den Stoff auch recht gut herüber. Den Batik-Workshop machten mit Jessica Biethahn und Emily König zwei Studenten, die ihre praktische Arbeit bei der MakerThek absolvieren und hier auch den Umgang mit Schülern pflegen können. „Gerade für Studenten ist unser Angebot eine gute Sache, da sie so den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren könne“, sagt der Manager. Gramer selber vermittelte den 3-D-Druck. „Ich war wirklich erstaunt, welche Ideen die Schüler entwickelt haben“, resümiert er. „Da waren so ungewöhnliche Dinge wie eine Meerjungfrau und ein Hund mit Krone dabei.“
Ausgefallene Ideen für den 3-D-Druck
Allerdings hätte ein Ausdruck lange Stunden in Anspruch genommen. „Dem 3-D-Druck gehört aber die Zukunft“, ist sich Gramer sicher. „Es gibt ja jetzt schon Beispiele aus der Medizin und dem Häuserbau. Das können unsere Drucker natürlich nicht leisten, aber die entsprechenden Spezialgeräte dafür gibt es schon jetzt.“
Nach dem Ferien startet die MakerThek nun so richtig durch. „Es gab viele Anfragen aus der gesamten Region, seit der erste Artikel über die beginnenden Workshops in der Volksstimme erschienen ist“, berichtet Gramer. Die MakerThek ist vom Land für die Schulen in der Region Wanzleben und Oschersleben empfohlen worden. Gerade aus dem Oschersleber Bereich haben sich Anfragen zuletzt gehäuft. „Auch dort werden wir vermehrt aktiv werden“, versichert der Manager. Ohnehin verbindet die MakerThek-Macher ein gemeinsames Interesse mit der Börde-Schule in Klein Oschersleben. So ist Leiterin Silke Heick von dem Projekt angetan. Allgemein legt die Förderschule viel Wert auf digitale Themen. „Die Resonanz im Team auf das Angebot der MakerThek war sehr positiv“, erläutert Silke Heick.
Kontakte der MakerThek nach Klein Oschersleben
Tatsächlich gebe es den Kontakt zur MakerThek schon länger. Als die Idee dazu geboren wurde, habe Ernst Isensee, Mitglied des Fördervereins der Bibliothek in Wanzleben, auch die Schule in Klein Oschersleben besucht. „Wir haben ihm zum Beispiel bei der Frage zugearbeitet, welche Angebote für Schulen sinnvoll sein könnten“, informiert Silke Heick.
Auch das Fachnetzwerk „IT-Schulstrukturen gemeinsam entwickeln“, zu dem die Einrichtung gehört, habe die Wanzleber beraten und zugearbeitet. „Wir verstehen uns als Bindeglied zwischen Schulen, Schulträgern, Schulpartnern und dem Landesschulamt bei der Frage, wie man Digitalisierung in den Schulen auf den Weg bringen und die entsprechenden Kompetenzen bei den Kindern schulen kann“, so die Leiterin. Die Kurse der MakerThek empfiehlt sie als Einstieg für Grund- oder Sekundarschulen.