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Rettungshunde Spürnasen fit für Vermisstensuche

Rettungshundeführer aus Sachsen-Anhalt waren in Wanzleben zu Gast. Der DRK-Kreisverband hatte für sie eine Prüfung organisiert.

Von Constanze Arendt-Nowak 26.04.2018, 01:01

Wanzleben l Vier Hunde der Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbandes Wanzleben haben gemeinsam mit ihren Hundeführern jüngst eindrücklich bewiesen, dass sie fit für den Einsatz sind. Sie gehörten zu den zehn Rettungshundeteams aus Dessau, Stendal, Schönebeck und Wanzleben, die in Harbke an einer anspruchsvollen Prüfung teilnahmen. Gastgeber für diese erste Prüfung der Rettungshundestaffeln des Landes Sachsen-Anhalt in diesem Jahr war der DRK-Kreisverband Wanzleben. Das Soziale Zentrum „Alter Bahnhof“ Wanzleben hat die Versorgung unterstützt.

„Es war eine anspruchsvolle Prüfung für Mensch und Tier“, fasst Stephan Dill, Abteilungsleiter Hilfsgesellschaft, Kinder, Jugend und Soziale des DRK-Kreisverbandes Wanzleben, rückblickend zusammen. Nachdem die Hundeführer ihr theoretisches Wissen zu Themen wie Einsatztaktik, Grundlagen der Rettungshundearbeit, Kartenkunde und Erste Hilfe unter Beweis gestellt hatten, war Teamarbeit von Hundeführer und Hund gefordert. Zunächst mussten Verweis und Gehorsam auf dem Sportplatz demonstriert werden. Die Hunde mussten dabei trotz diverser Ablenkungsfaktoren wie eine Fußgängergruppe oder andere Hunde den vordefinierten Kommandos gehorchen. „Für drei Teams war diese Herausforderung zu hoch, so dass für sie hier die Prüfung zu Ende war“, erklärt Stephan Dill, der sich sicher ist, dass auch diese Hunde gute Rettungshunde sind und Kleinigkeiten hier ausschlaggebend waren. Wahrscheinlich habe auch die Nervosität der Hundeführer eine Rolle gespielt.

Die sieben anderen Hunde mussten sich mit ihren Hundeführern im Anschluss in einem völlig fremden Waldgebiet beweisen. Es galt zwei Personen, die einen verirrten Wanderer und einen Jäger, der einen Herzinfarkt hatte, mimten, innerhalb von 20 Minuten zu finden und Grundmaßnahmen der Ersten Hilfe durchzuführen. Dabei habe nach Stephan Dills Aussage auch das Anzeigen des Hundes durch lautes Bellen beim Auffinden der Person im Vordergrund gestanden. Außerdem wurde das Führungsverhalten der Hundeführer – inklusive der Nutzung des Einsatzstellenfunks, der Ortserkundung sowie der Eigensicherung und der Sicherung des Hundes – bewertet. Einem Team gelang es nicht, diese Aufgabe zu meistern.

Erfolgreich ging der zwölfstündige Prüfungsmarathon für die Mitglieder der Rettungshundestaffel des DRK-Kreisverbandes Wanzleben, Maren Bernhardt mit Jacques und Noah, Bernd Alpert mit Clara sowie Stella Langbein mit Paula zu Ende. Zwei Hunde haben die Erstprüfung und zwei die Wiederholungsprüfung bestanden. „Aber auch Katrin Weidenhammer hat mit ihrer Luna eine tolle Leistung gezeigt, aber das Quäntchen Glück hat bei der Wiederholungsprüfung gefehlt“, so Dill.

Die Rettungshundestaffel ist seit 2012 Teil des Sanitätsdienstes des DRK-Kreisverbandes Wanzleben. Derzeit sind hier zehn Hundeführer mit 13 Hunden aktiv. In diesem Jahr sind die Rettungshundeteams bereits zu vier Einsätzen angefordert worden – so wurde die Suche nach drei Kindern eines Kinderheims, einer Seniorin in ihrem Wohnort sowie einem Verwirrten nach einem Unfall an der Autobahn 14 unterstützt. „Diese Einsätze waren im Landkreis Börde und den Nachbarkreisen, wir können aber auch in ganz Sachsen-Anhalt zum Einsatz kommen“, fügt Dill hinzu.