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Angebot des Wiesenparks erfreut sich steter Beliebtheit - 137. Patenschaft abgeschlossen Sechsjährige ist Patin von Hirsch Roland

Von Christina Stapel 12.09.2012, 03:14

Über ein Einschulungsgeschenk der besonderen Art freut sich Sarah Marie Heller aus Großalsleben. Freunde der Familie haben ihr die Patenschaft für den jungen Hirsch Roland finanziert. Damit hat der Wiesenpark Oschersleben die 137. Patenschaft abgeschlossen.

Oschersleben l Sarah Marie Heller ist aufgeregt, als sie den Eimer mit Futter in die Hand nimmt. "Da ist Roland", ruft das sechsjährige Mädchen und deutet auf den jungen Rothirsch im Gehege des Oschersleber Wiesenparks. Zu ihrer Einschulung haben ihr Nicole Gasser, Ursula Gasser, Andreas Wilke und Harald Gasser eine ganz besondere Freude bereitet: die Patenschaft für Roland.

"Wir sind Freunde der Familie und wollten sie mit einem schönen Geschenk überraschen", sagt Nicole Gasser. Sie hat die Initiative ergriffen und sich über Patenschaften im Wiesenpark informiert. "Roland, der Hirsch, ist mein absolutes Lieblingstier", erzählt Sarah. Seitdem sie eineinhalb Jahre alt ist, besucht das Mädchen aus Großalsleben regelmäßig mit Mutter Sandra und Vater Daniel Heller die Naherholungsanlage. "Sie ist auf jeden Fall ein Tiernarr", weiß Sandra Heller.

Ein Namensschild und eine Urkunde erhält die junge Patin von Roland. "Und wenn du Roland besuchst, dann achte immer darauf, dass es ihm gut geht und ihm niemand unerlaubt Essen über den Zaun wirft", rät ihr Sylvia Frehde, die sich als Mitarbeiterin der Stadtverwaltung um die Belange des Wiesenparks kümmert. "Die Patenschaft für Roland ist die 137.", stellt Frehde zufrieden fest. Seit fünf Jahren bietet der Wiesenpark nun Tierpatenschaften an. "Die Idee haben wir uns von Anlagen in Halberstadt und Magdeburg abgeschaut", sagt sie. Anfangs sei sie skeptisch gewesen, gesteht Frehde. "100 Euro sind ja schon ein finanzieller Aufwand für den Einzelnen", begründet sie. Aber das Angebot habe sich etabliert. "Wenn wir zum Beispiel Besucher aus dem Seniorenheim hier haben, die eine Patenschaft abschließen, sieht man richtig, wie sie aufblühen, wenn sie Tieren über das Fell streicheln", erzählt Sylvia Frehde. Mit der Patenschaft erhalten die Besucher die Möglichkeit, in Absprache mit den Mitarbeitern hinter die Kulissen des Wiesenparks zu sehen.

Das Geld, das der Wiesenpark durch das Angebot erhält, wird für die gesamte Anlage verwendet. "Wir gehen sehr umsichtig mit den Spenden um und machen uns jedes Mal ernsthafte Gedanken darüber, für was wir das Geld verwenden", versichert Sylvia Frehde.

Kurz vor Weihnachten haben die Mitarbeiter der Naherholungsanlage beispielsweise den Kauf von Lama-Dame Emely finanziert. 2008 wurde durch die Spenden das Außengehege der Waschbärenanlage gebaut. In den vergangenen Wochen ist der Ententeich für die Besucher verschönert worden. "Wir haben oberhalb des Ententeichs einen Aussichtspunkt mit Hütte geschaffen und einen Weg, der den Teich umläuft, damit Besucher ihn auch wieder von der anderen Seite aus sehen können." Generell nutzen die Mitarbeiter des Wiesenparks die Spenden, um die Anlage und die Gehege so attraktiv wie möglich zu gestalten. Im Durchschnitt sind 310 Tiere aus 57 Arten im Park untergebracht, den die Gäste kostenlos besuchen können.

"Wir sind über die Grenzen hinaus bekannt", sagt Sylvia Frehde erfreut. "Ich habe schon Anrufe von Besuchern aus Berlin bekommen. Die meinten, dass ihr erster Weg in den Wiesenpark führt, wenn sie in Oschersleben sind."