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Straßenabstufung Wanzleben-Börde befürchtet hohe Kosten

Das Land Sachsen-Anhalt will die Bundesstraße 180, die durch die Stadt Wanzleben-Börde verläuft, zur Kommunalstraße herabstufen.

Von Mathias Müller 27.07.2018, 01:01

Wanzleben l „Da rollt eine Kostenlawine auf uns zu, wenn die Bundesstraße 180 zur Kommunalstraße abgestuft wird und wir als Stadt dann der Baulastträger und damit für den Unterhalt der Straße verantwortlich sind“, sagt Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge (parteilos). Der Rathauschef reagiert damit auf den Plan des Landes Sachsen-Anhalt, die Bundesstraße 180 zwischen dem Knoten der Bundesstraße 246 und dem der Bundesstraße 81 Egeln-Nord zur Gemeindestraße abzustufen. Hintergrund ist, dass das Land die B 81 bei Egeln vierspurig ausbauen lässt und es dadurch nach Meinung des Bauministeriums zu einer Verlagerung der Verkehrsströme komme.

Im Fall einer Abstufung der B 180 wäre die Stadt Wanzleben, durch deren Gebiet die Straße verläuft, für den Unterhalt der Trasse verantwortlich. „Das ist unvorstellbar, eigentlich wollen wir diese Straße nicht“, sagt Kluge.

„Bei Neubauvorhaben wie bei der Bundesstraße 81 bei Egeln wird die Bedeutung der Straßen für den überörtlichen Verkehr neu bewertet“, sagt Peter Mennicke, Pressesprecher des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt. Dem Ministerium, das für die Abstufung der B 180 verantwortlich ist. Im Planfeststellungsverfahren zum Ausbau der B 81 bei Egeln-Nord habe die Behörde dargelegt, dass sich dadurch die überörtliche Bedeutung der B 180 von Wanzleben aus in den benachbarten Salzlandkreis verringern werde. Darin sei die Abstufung der Bundesstraße zur Gemeindestraße begründet.

Wie die Stadt Wanzleben an das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr schreibt, findet die Abstufung des Streckenabschnitts der B 180 nicht die Zustimmung der Sarrestadt. „Der vierspurige Ausbau der B 81 hat unserer Ansicht nicht den von ihnen dargestellten Einfluss auf die Verkehrsbelegung des betreffenden Straßenabschnitts“, äußert sich Wanzlebens Bürgermeister Thomas Kluge in den Schreiben weiter. Die B 180 stelle für den Ortsteil Klein Germersleben die einzige Möglichkeit dar, an das übergeordnete Straßennetz zu gelangen. Das treffe auch auf die Ortschaft Etgersleben im Salzlandkreis zu. „Die B 180 ist für die Erreichung des Grundzentrums Stadt Wanzleben unerlässlich“, äußert sich Kluge über die Bedeutung dieser Straße für die Einheitsgemeinde.

Bei einem erforderlichen Vergleich zwischen der Verkehrsbedeutung vor und nach der Änderung gehe die Stadt Wanzleben nach den Worten Kluges davon aus, dass die bisherige Einstufung als Bundesstraße rechtmäßig sei. Als Begründung für die Veränderung des Status der Straße habe das Land lediglich vorgetragen, die Trasse habe nur noch eine vermittelnde Funktion für den Anschluss der Ortsteile an das überörtliche Verkehrsnetz. „Es gibt aber keine Alternativen für den Ortsteil Klein Germersleben.

Die Änderung der Bedeutung für den Fahrzeugverkehr dieser Straße könne nach Meinung der Stadt Wanzleben nur durch Zählungen und Befragungen von Autofahrern ermittelt werden. „Eine Verkehrszählung an einem einzigen Tag ist nicht geeignet, die geänderte Bedeutung einer Straße zu belegen“, macht Kluge in seinem Schreiben an das Land deutlich.

Die Stadt Wanzleben führt in ihrer Ablehnung der Abstufung der Bundesstraße 180 weiter an, dass diese Trasse als künftige Kommunalstraße völlig überdimensioniert sei. „Sollte es zu einer Abstufung kommen, ist der Umbau zur Kommunalstraße durch den bisherigen Baulastträger sicherzustellen“, verdeutlicht Bürgermeister Kluge. Und das sei in diesem Fall das Land Sachsen-Anhalt.