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Streit bei Edeka Kein Geld bei Krankheit?

Eine Debatte um die Entgeltfortzahlung gibt es bei Edeka in Osterweddingen. Gewerkschaft ver.di und das Unternehmen streiten.

Von Udo Mechenich 01.05.2019, 23:01

Osterweddingen l Die Gewerkschaft ver.di teilte jetzt mit, dass sich Beschäftigte der Edeka aus dem Lagerstandort Osterweddingen an sie gewandt haben, weil ihr Arbeitgeber ihnen mitgeteilt habe, dass sie keine Entgeltfortzahlung für die Zeit von Arbeitsunfähigkeit bekommen würden. „Damit wird den Beschäftigten unterstellt, dass sie eine Erkrankung vortäuschen würden“, sagt Gewerkschaftssekretär Torsten Furgol. Die Edeka betreibe dieses perfide Vorgehen an mehreren Standorten in Deutschland. „Zwar sei der durchschnittliche Krankenstand gerade bei den Lkw-Fahrern hoch, was aber kein Grund für einen Generalverdacht darstelle.

„Die Beschäftigten müssen nun befürchten, einen Arztbesuch teuer zu bezahlen, oder trotz Krankheit die Arbeit aufzunehmen“, urteilt Furgol. Dieses Verhalten des Arbeitgebers sei rechtlich nicht OK, für solch eine Beurteilung gebe es den medizinischen Dienst. Im Ernstfall werde ver.di rechtlich dagegen vorgehen.

Ganz anders sieht die Darstellung der Edeka Minden-Hannover aus. Pressereferentin Alexandra Antonatus betont auf Nachfrage der Volksstimme, dass sich Edeka an die gesetzlich festgelegte Regelung zur Entgeltfortzahlung halte und diese auch im Krankheitsfall für die Dauer von bis zu sechs Wochen leiste.

„Wir haben bei 3 von 550 Mitarbeitenden unseres Regionallagers Osterweddingen berechtigte Zweifel, ob wir in der Verpflichtung sind, diese Entgeltfortzahlung erneut zu leisten“, erklärt die Sprecherin, „wir sind aktuell unter Einbindung der Arbeitnehmervertretung in Gesprächen mit den Betroffenen und den entsprechenden Krankenkassen. Bislang wurden alle Entgeltfortzahlungen auch bei diesen Arbeitnehmern gezahlt.“

Edeka sei sehr an der Gesundheit aller Arbeitnehmer interessiert, erklärte die Pressesprecherin weiter. Daher biete der Lebensmitteldiscounter auch in Osterweddingen ein umfangreiches Gesundheitsmanagement an. Ziel sei es, die Gesunderhaltung der Arbeitnehmer zu fördern. Dies erfolge unter Einbindung der Betriebsräte und aller Mitarbeiter.