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Winterferienhort Mehl, Wasser, Salz und viel Phantasie

Im Ferienhort der Grundschule Osterweddingen stehen Basteln, Kino und Sport auf dem Plan. So probierten sich 30 Kinder an Salzteig aus.

Von Sebastian Pötzsch 08.02.2018, 11:00

Osterweddingen l In einem Raum der Grundschule Osterweddingen herrscht Trubel wie in einer großen Bäckerei. Mehrere Schulbänke sind zu einer großen Tafel zusammengeschoben. Drumherum sitzen und stehen gut ein Dutzend Ferienkinder.

Überall liegen Teigklumpen herum, die die Kinder mit ihren Händen zu bestimmten Formen modellieren. Mehl und Teigstückchen sind nicht nur auf der großen Tafel verteilt, sondern auch auf dem Fußboden. „Der Letzte muss sauber machen“, sagt Erzieher Kai Hoffmann-Helbich und kann sich ein Grinsen nicht verkneifen.

„Ich habe schon sechs Figuren geknetet“, ruft Maddox Vollrath. Ganz stolz zeigt der Schüler unter anderem ein Häuschen und ein zierliches Boot. Außerdem erzählt der Sausewind aus der 1. Klasse, dass dies schon seine dritten Ferienspiele seien.

Unterdessen präsentieren auch die anderen Kinder, was in ihren Händen bisher entstanden ist. Da sind Äpfel, ein Totenkopf, noch mehr Boote, ein Klavier und Brote – so erzählen es die Kinder. Antonia Harenz zeigt, wie sie gerade einen Geldbeutel modelliert.

 Außerdem ist die Zweitklässlerin mit Mehl auf der Nase ganz stolz auf ihre Geburtstagstorte. „Wir sind übrigens zusammen“, sagt der junge Mann plötzlich neben ihr. Er stellt sich als Tim Noel Ebeling vor, acht Jahre alt und ebenfalls in der 2. Klasse. Stolz zeigt er auf jenes Stück, welches er aus dem Salzteig geformt hat. Einen runden Vogelkäfig.

 Ganz clever hat Tim für die Gitterstäbe auf Zahnstocher aus Holz zurückgegriffen. „Das Beste in dieser Woche war aber der Kinofilm“, findet der Zweitklässler. Zur Erklärung berichtet Hortleiterin Doreen Drunk über das bisher Erlebte. So stand schon am ersten Horttag, also am vergangenen Montag, Basteln auf der Tagesordnung. Aus Handschuhen entstanden kleine Monster.

Allerdings, und darauf legt Doreen Drunk Wert, müssen die Mädchen und Jungen nicht bei allem mitmachen, wenn sie nicht wollten. „Wir wollen ja keinen zwingen.“„Am Dienstag waren wir im Kino. Es lief der Film ‚’Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft’“, berichtet die Leiterin.

Sie fügt weiter hinzu: „Heute Nachmittag machen wir eine Bücherrunde. Die Kinder haben ihre Lieblingsbücher mitgebracht und können sie vorstellen.“ Für Freitag ist ein Spieletag in der Turnhalle geplant.

Auf einer Couch an der Wand haben es sich nämlich Marie Jolie Russeck aus der 4. Klasse und Alina Köker aus der 2. Klasse gemütlich gemacht. Sie haben offenbar überhaupt keine Lust, ihre Hände „in Mehl zu baden“. Beide stecken lachend und in trauter Eintracht ihre Köpfe zusammen. „Wir quatschen lieber“, sagt Marie und kichert.

Gegenüber ist gerade eine Gruppe an einer Tafel beschäftigt. Sie spielen „Galgenraten“. Dabei handelt es sich um ein Buchstabenspiel, bei dem ein Wort erraten werden muss.

Derweil erklärt Doreen Drunk, was es mit dem Salzteig auf sich hat. Der wurde nämlich gemeinsam am Morgen zusammengerührt. „Dabei mussten die Kinder auch rechnen“, sagt die Hortleiterin. So war nur bekannt, dass der Teig aus einem Teil Salz, einem Teil Wasser und zwei Teilen Mehl bestehen musste.

Unterdessen riecht es aus einem Raum nebenan wie beim Bäcker. Hier ist Helga Pilz-Strube gerade die gute Fee. „Zuerst muss der Teig für etwa 45 Minuten im Ofen backen“, erzählt die Erzieherin und macht die Herdtür auf. „Damit haben wir heute begonnen“, sagt sie und zeigt auf Reliefplatten aus Salzteig mit den Handabdrücken der Hortkinder. „Die werden morgen bemalt, so wie alle anderen Figuren auch“, ergänzt die Erzieherin.

Doch erst müssen die vielen Skulpturen aus Salzteig auf der Heizung trocknen, bevor sie mit viel bunter Farbe zum Leben erweckt werden können. Zum Verzehr sind sie übrigens nicht geeignet.