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Einsatz des Brauchtumsvereins Wo es sich in Ummendorf gut ausruhen lässt

Der Trachten- und Brauchtumsvereins Ummendorf hat einen beliebten „Schnackplatz“ im Ort neu bestückt. Eine schmucke Bank mit plattdeutscher Inschrift lädt auch an einer weiteren exponierten Stelle zum Verweilen ein.

Von Ronny Schoof 14.06.2024, 13:27
Helfer und Probesitzer am Schnack- und Rastplatz unter der Kastanie in der Eilslebener Straße.
Helfer und Probesitzer am Schnack- und Rastplatz unter der Kastanie in der Eilslebener Straße. Foto: Sigrid Prier

Ummendorf. - In den vergangenen Jahren hatte der Brauchtumsverein schon mehrfach Anlauf genommen, um die nicht mehr vorhandene Baumbank unter der Eiche auf dem Friedensplatz zu ersetzen.

„Verschiedene Ideen und Projekte wurden besprochen, aber immer wieder verworfen“, so Vereinssprecherin Sigrid Prier. „Doch nun ergab sich die Gelegenheit, rustikale Eichenbänke im Ort aufzustellen – und das nicht nur an der Friedenseiche.“

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Insgesamt nämlich standen dem Verein drei Bänke für sein Vorhaben zur Verfügung. Zwei davon, so der Plan sollten ihren Platz unter der Eiche am Abzweig nach Neu Ummendorf platziert werden. Ein weiterer Standort für Bank Nummer drei war schnell gefunden: unter der großen Kastanie am Radwanderweg entlang der Eilslebener Straße.

Ein Platz zum Ausruhen, Treffen, Quatschen

„Die Bänke sollen Spaziergängern, Radfahrern oder auch den Anwohnern einen Platz zum Ausruhen geben oder eben zum Treffen auf einen kleinen Plausch unter Nachbarn einladen“, begründet Sigrid Prier die Platzwahl. Und natürlich hat sich der dem Bördebrauchtum verschriebene Verein in der Gestaltung noch obendrein etwas einfallen lassen: „Um eine Verbindung zum Anliegen des Vereins zu schaffen, sollten die Bänke jeweils mit einem Spruch in plattdeutscher Sprache auf der Rückenlehne verziert werden.“

Zu diesem Zweck wurde noch Ratschlag von Ehrenmitglied und Plattexpertin Eva Brandt aus Oschersleben eingeholt. Sie brachte die kleinen wohlgemeinten Aufforderungen in die richtige (Schreib)Form – und so steht auf den Bänken nun zu lesen: „Sett dick hen!“ (Setz dich hin!), „Vertellt jüch wat!“ (Erzählt euch was!) und „Rau dick uut!“ (Ruh dich aus!). Für die handwerkliche Umsetzung der gefrästen Sprüche zeichnete der Ummendorfer Tischlermeister Bernd Jacobs verantwortlich.

Eine der beiden neuen Sitzgelegenheiten an der Friedenseiche. "Vertellt jüch wat!" steht auf der Rückenlehne geschrieben.
Eine der beiden neuen Sitzgelegenheiten an der Friedenseiche. "Vertellt jüch wat!" steht auf der Rückenlehne geschrieben.
Foto: Sigrid Prier

Auch als Gerhard Erben und Werner Prier vom Trachten- und Brauchtumsverein dieser Tage die erste Bank an der Kastanie aufstellten, war der Tischlermeister helfend zugegen. Flugs waren noch einige Anwohner zur Stelle und konnten sogleich erfreut Probe sitzen. Die beiden weiteren Bänke wurden wie geplant zur Eiche am Friedensplatz gebracht. „Noch während der Arbeiten brachten die ersten Spaziergänger ihre Freude über die schönen Bänke zum Ausdruck“, berichtet Sigrid Pier.

Finanziert hat der Verein die Bänke aus den Einnahmen vom Trödelmarkt. „Diese Veranstaltung ermöglicht uns, finanzielle Mittel in die Werterhaltung von Heinemanns Hof oder eben auch für Projekte zur Verschönerung unseres Dorfes zu investieren“, so Prier. „Wir hoffen, dass Einwohner und Besucher unsere Bänke nutzen und sie von Vandalismus und Schmierereien verschont bleiben. Einige Anwohner haben versprochen, ein wachsames Auge auf die Bänke zu werfen.“