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Wobau Großer Baum schmückt Fassade

Mit der Gestaltung der Fassade sorgt die Wanzleber Wohnungsbaugesellschaft Wobau für einen echten Hingucker im Stadtbild.

Von Mathias Müller 05.08.2020, 01:01

Wanzleben l Erstaunt richten Passanten, die die Große Gartenstraße in Wanzleben entlang gehen, den Blick nach oben. Am Mehrgeschosser mit der Hausnummer acht ziert ein riesiger Baum die Fassade. Unter ihm leuchten gelbe Blüten in der Sonne. Mit der Gestaltung der Fassade des sanierten Hauses ist dem Eigentümer, der Wanzleber Wohnungsbaugesellschaft Wobau, ein echter Hingucker gelungen. Silhouetten eines Fuchses und von großen Vögeln vervollständigen das Bild auf dem dezent grünen Hintergrund der Fassade.

Verantwortlich für die farbenfrohe Gestaltung des Wohnblocks und für das gesamte Farbkonzept sind Gordon Motsch und Thomas Lang. Die beiden Männer sind frei berufliche Fassadengestalter und gehören zur Magdeburger Firma Strichcode. Jetzt sind sie mit der Gestaltung der hinteren Seite des Hauses beschäftigt. „Für die fotorealistische Darstellung des Baumes auf der Vorderfront haben wir drei Tage benötigt“, gibt Motsch, der zusammen mit seinem Kollegen Lang im Korb einer Hubbühne einige Meter über dem Erdboden steht, Auskunft. Das Bild haben sie mit Farbe aus Spraydosen als übergroßes Graffiti aufgetragen. Die hintere Fassade gestalten sie eher schlicht mit Silhouetten von Tieren und Pflanzen. Strichcode biete nach eigenen Angaben die Möglichkeit, Wänden einen individuellen neuen Charakter zu verleihen und schütze sie mit kreativer Fassadengestaltung vor ungewollten Schmierereien. „Lassen sie Graffiti zu einem positiven Beitrag in unserem Stadtbild werden, denn Graffiti ist Kunst und wir können es ihnen beweisen“, heißt es im Profil der Firma im Internet.

„Das ist unser Sommerbild“, sagt Rainer Lippelt, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Wobau Wanzleben. Aus Verbundenheit zur Natur habe sich die Gesellschaft dafür entschieden, den Fassadengestaltern dieses Thema vorzugeben. Und weitere zur Überschrift Frühling und Herbst sollen folgen. Diese Motive plane die Wohnungsbaugesellschaft für die Mehrgeschosser der Großen Gartenstraße 10 und 11 in der Nähe des Wanzleber Spaßbades. „Diese Würfel haben wir allerdings noch gar nicht angefasst, die Sanierung ist für die Jahre 2021 und 2022 geplant. Es wird also nicht langweilig“, gibt Lippelt zu weiteren Vorhaben der Wohnungsbaugesellschaft Auskunft. Jetzt hoffe Lippelt, dass die neu gestaltete Fassade von Schmierereien verschont bleibe. In den vergangenen Wochen war es in Wanzleben an öffentlichen und privaten Gebäuden sowie Einrichtungen immer wieder dazu gekommen.

Mit der Sanierung des Mehrgeschossers in der Großen Gartenstraße 8 steht die Wohnungsbaugesellschaft Wobau kurz vor der Vollendung. „Anfang September werden wir durch sein“, kündigt Lippelt an. Bis dahin seien noch etliche Innenarbeiten wie an der Treppe und die Endreinigung zu erledigen. Vom 1. Oktober an würden die neuen Mieter einziehen. Die Mieter, die sich entschieden haben, weiter in der Großen Gartenstraße 8 wohnen zu wollen, können schon jetzt die neu angebrachten Balkone und den Fahrstuhl nutzen. Bis auf wenige kleinere seien fast alle 20 Wohnungen in dem Mehrgeschosser vergeben.

Die Wohnungsbaugesellschaft hat mit einer Sanierung des Sechsgeschossers vor einem Jahr begonnen und etwa zwei Millionen Euro investiert. Gefördert wurde das Projekt aus dem Programm „Umbau Ost“. Aus den vormals 24 sind durch die Veränderung der Zuschnitte 20 Wohnungen geworden. Zuleitungen für Wasser, Abwasser und Elektro wurden komplett erneuert. An den Zugang zu schnellem Internet und einen klassischer Telefonanschluss wurde ebenso bei der Modernisierung gedacht. Hinzu kommen Bestandteile der energetischen Sanierung und das Schaffen von Barrierefreiheit in den Wohnungen.

„Wir haben Wohnungsgrundrisse verändert, so dass wir einen größeren Mix an Wohnungsgrößen anbieten können“, hat Rainer Lippelt erklärt. Konkret meint er, dass auch Drei- und Vier-Raum-Wohnungen mit einer Größe von bis zu 96 Quadratmetern entstanden sind. Insgesamt verfügt der Mehrgeschosser nach dem Umbau über eine Wohnfläche von mehr als 1000 Quadratmetern.

Bevor die Bauarbeiter die Zuschnitte der Wohnungen verändern konnten, musste der in den 1980er Jahren gebaute WBS-Wohnblock entkernt werden. Bis auf die tragenden Wände blieb nicht mehr viel vom Bisherigen übrig. Die Wohnungen wurden komplett umgebaut, bekamen neue Fenster und neue Balkone. Neben den Auflagen zur energetischen Sanierung wurde ein Schwerpunkt auf einen barrierefreien Zugang und den barrierearmen Ausbau der Wohnungen gelegt. So legte die Wobau Wert darauf, dass Menschen mit Mobilitätseinschränkungen keine Stufen überwinden müssen. Deshalb auch der Einbau des Fahrstuhls.