Zweiter Weltkrieg im Harz 22. Februar 1944: Welche Rolle Johanniskirche nach Luftangriff auf Wernigerode spielte
Am 22. Februar 1944 ging ein Bombenhagel auf Wernigerode nieder. Mit welchen Aktionen die Neue Evangelische Kirchengemeinde daran erinnert und wie sie mit dem Schicksalstag in Verbindung steht.

Wernigerode. - Um Punkt 14.06 Uhr läuten am Donnerstag, 22. Februar 2024, die Kirchenglocken in Wernigerode. „Als Erinnerung an den Zeitpunkt, an dem der Luftangriff geschah“, erläutert Pfarrer Frank Freudenberg. „Man darf diesen Tag nicht vergessen, auch wenn er 80 Jahre her ist. Man muss die Wunde immer ein bisschen offenlassen.“
Freudenberg ist Pfarrer der Neuen Evangelischen Kirchengemeinde Wernigerode, zu der auch die Johanniskirche gehört. „Nach dem Angriff wurden die Leichen in der Kirche aufgebahrt“, informiert er.
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Zeitzeugen berichteten davon, dass die Särge voller Schnee waren, weil die buntverglasten Fenster des Gotteshauses aufgrund der Druckwelle der Bomben zerstört wurden, auch das Dach hatte Schaden genommen. Neben der Kirche, im Martin-Luther-Saal, wurde eine Auffangstelle für Menschen eingerichtet, die infolge des Angriffs obdachlos geworden waren.

An diese Ereignisse vor 80 Jahren soll am Sonntag, 25. Februar, mit einem Gottesdienst erinnert werden. Zu diesem lädt Freudenberg für 10 Uhr in die Johanniskirche ein. Neben musikalischen Beiträgen werden auch Zeitzeugenberichte zu Gehör gebracht und Oberbürgermeister Tobias Kascha (SPD) wird eine Rede halten, kündigt der Pfarrer an.
Zudem sind die Gottesdienstbesucher selbst gefordert, sich einzubringen. Jeder von ihnen erhält eine Glasscherbe, mit der ein Mosaik entstehen soll: eine Friedenstaube.