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Vier Generationen sorgen in Elbingerode insgesamt seit 150 Jahren für den Schutz der Bürger Alles Deicke oder was - ein Familienleben für die Feuerwehr

17.06.2015, 01:11

Auf 150 Feuerwehr-Dienstjahre kommt dieser Tage eine einzige Familie in Elbingerode. Fünf Deickes aus vier Generationen setzen sich so lange schon ehrenamtlich für die Sicherheit der Bürger ein.

Elbingerode (gbr/bfa) l Es gibt sie noch die Familienrituale. Manche spielen bei jedem Fest Skat, andere machen Musik. Wenn in der Familie Deicke eine Feier startet, kommt die Rede bald auf die Feuerwehr im Allgemeinen, und die in Elbingerode im Besonderen. Das ist auch gar kein Wunder.

Denn fünf Mitglieder des Oberharzer Clans aus Elbingerode und Tanne sind aktiv in der Feuerwehr tätig, und das zum Teil seit Jahrzehnten.

Es sind die beiden Brüder Joachim (67) und Volker (55), deren Söhne Jens (42) und Sebastian (32) sowie Joachims Enkel Nils (19), der mit Nachnamen inzwischen Broszinski heißt, aber zur Feuerwehrfamilie gehört. Für sie alle ist der Dienst für andere, für das Leben der Mitmenschen und das Hab und Gut der Bürger zum Lebensinhalt geworden. Auf insgesamt 150 Dienstjahre kommen die Deickes und Broszinski für den Brandschutz in Elbingerode. Ein kleines Jubiläum, das dieser Tage nebenbei errechnet gleich mitgefeiert wurde.

Dienstälteste sind die beiden älteren Brüder. Joachim Deicke ist seit 54 Jahren Feuerwehrmann. Volker Deicke arbeitet seit 46 Jahren in der Brandlöschbrigade der Heimatstadt mit, ist Mitglied der Stadtwehrleitung Oberharz und seit rund 1,5 Jahren auch Ortswehrleiter in Elbingerode. Wie viele Einsätze allein diese beiden in ihrer Dienstzeit schon zu bewältigen gehabt haben, ist kaum zu zählen. Manche Einsätze sind noch immer in Erinnerung. Etwa, wie Volker Deicke der Volksstimme sagte, die Hilfseinsätze gegen das Hochwasser 2002, 2010 und 2013 oder auch manche Brände.

Natürlich bleiben bei den Familientreffen die Probleme in der Wehr keineswegs unerwähnt, wie die Familie zugibt. So sei derzeit die Enttäuschung recht groß darüber, dass der Stadtrat Oberharz den Waldverkauf und damit die Fördergelder zur Beschaffung der dringend nötigen Drehleiter und für den Bau des neuen Gerätehauses in Elbingerode abgelehnt hat.

Da werde ehrenamtliche Arbeit missachtet, so Deickes. Hinschmeißen werde deshalb keiner seinen Dienst. Eher weiter Einsatz zeigen für die Lösung auch dieses Problems, wie Volker Deicke sagte. Ein Feuerwehrmann, so jedenfalls seine Erfahrung, müsse immer einen klaren Kopf bewahren, das Gelernte sicher einsetzen und stets mit den Kameraden in Gemeinschaft handeln, um das beste Ergebnis erreichen zu können.