Antiquitätengeschäft zeigt Teddybären und Puppen mit Patina

Wernigerode l Wer die Wernigeröder Burgstraße bis an ihr Ende hinuntergeht, kann sich derzeit eine kleine aber feine Ausstellung anschauen. Im An- und Verkaufgeschäft von Doris Held ist das Hinterzimmer zur Puppenstube umgestaltet worden. Kein simples Spielzeug ist dort zu sehen, sondern Puppen und Teddybären, die zum Teil weit über 100 Jahre alt sind.

"In Darlingerode habe ich einen Antiquitätenhandel betrieben. Wenn jemand eine alte Puppe gekauft hat, kam zwar Geld in die Kasse, gleichzeitig war ich aber auch traurig. Irgendwann habe ich dann Puppen nur noch angekauft", erzählt Doris Held vom Beginn ihrer Sammelleidenschaft. Auffallend wenig abgenutzt sehen die Puppen aus, auch wenn ihre Kleidung deutlich aus einer anderen Zeit stammt. "Porzellan altert nicht", erklärt Doris Held die Frische in den Gesichtern ihrer antiken Schätze. Viele von ihnen stammen von Armand Marseille - unter Sammlern ein Begriff. Der Puppenhersteller aus dem thüringischen Sonnenberg gehörte um die Jahrhundertwende zu den größten seiner Branche. An einigen Puppen hat die Geschichte Spuren hinterlassen. Produziert um die Jahrhundertwende tragen sie oftmals die typische Bubikopffrisur der zwanziger Jahre - aus Echthaar nachträglich aufgesetzt.

Sehr viel jünger als die meisten Puppen aus Doris Helds Fundus sind die Teddybären. "Der Teddy wurde erst 1903 erfunden", sagt die Sammlerin. Schwierig sei die genaue Zuordnung, nur wenige Hersteller hätten ihre Bären markiert.

Neben Bären und Puppen erwarten den Besucher auch einige andere antike Spielsachen, darunter ein besonders wertvolles Stück: ein kleiner Puppenwagen aus Kupferblech aus dem 19. Jahrhundert.

Ausstellung historischer Puppen und Spielzeuge. An- und Verkauf Fischer, Burgstraße 54. Bis zum 3. Advent auch sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Doris Held bietet auch Beratung und Bestimmungen von Puppen und Teddys an.